Drückende Schwüle sorgt für Starkregen und Gewitter in Baden-Württemberg - Laue Nächte und hohe Taupunkte

Drückende Schwüle hat die zu Wochenbeginn noch angenehme Spätsommerwärme in Baden-Württemberg abgelöst und kann zu Starkregen, schweren Gewittern und Sturmböen führen. Hohe Taupunkte führen dabei zu teils tropisch warmen Nächten.

Gewitter
Starkregen und Gewitter bringen teils große Regenmengen in Baden-Württemberg

Viele werden es bemerkt haben: Die Luftmasse ist eine ganz andere als noch zu Wochenbeginn. Bis zum Dienstag lag eine angenehm trockene Luftmasse über Baden-Württemberg mit niedrigen Taupunkten und kühlen Nächten. Noch in der Nacht zu Dienstag konnte sich die Luft häufig unter 10 Grad abkühlen.

So meldete Messtetten (900m) auf der Schwäbischen Alb am Dienstagmorgen einen Tiefstwert von 4,7°C und selbst in Lahr (156m) am Oberrhein war die Nacht mit 9,7°C ziemlich frisch. Der Dienstag war dann tagsüber bei Werten bis 30 Grad zwar spätsommerlich warm, aber in der trockenen Luftmasse noch gut auszuhalten.

Taupunkt als Maß für Schwüle

Das hat sich nun aber mit der Zufuhr feucht-warmer Luftmassen grundlegend geändert. Am Mittwoch lagen die Temperaturen schon in der Früh um bis zu 10 Grad über den Werten vom Dienstag. Am Oberrhein gab es teilweise um 6 Uhr schon knapp 20 Grad und auch in Messstetten/Alb war es mit 14 Grad deutlich wärmer als am Vortag.

Wie feucht und schwül eine Luftmasse ist, lässt sich gut anhand des Taupunktes erkennen. Je höher der Taupunkt ist, desto drückender fühlt sich die Luft an. Geringste Anstrengungen reichen schon aus, um ins Schwitzen zu geraten. Ab einem Taupunkt von 16 Grad empfinden es die meisten Menschen als unangenehm schwül.

Während der Taupunkt zu Wochenbeginn in Baden-Württemberg häufig noch bei sehr angenehmen 8 bis 10 Grad lag, ist er im Laufe des Mittwochs bis an die 20 Grad-Marke gestiegen. Damit wurde die Luft drückend schwül, obwohl die gemessenen Temperaturen sogar etwas niedriger als noch am Dienstag lagen.

Kein Wunder, dass sich in dieser feucht-warmen Luftmasse auch teilweise schwere Gewitter mit großen Regenmengen durch Starkregen bilden können. Dabei sind auch Hagel und Sturmböen bis 90 Kilometer pro Stunde möglich. An einer schleifenden Front gibt es zudem ab der Nacht zu Donnerstag teils größere Regenmengen und Dauerregen.

Starkregen mit Überflutungen möglich

Am Donnerstag breitet sich tagsüber der teils starke Regen aus dem Südwesten des Landes auf ganz Baden-Württemberg aus. Bei starker Bewölkung fällt verbreitet Regen, am Nachmittag auch mit eingelagerten Gewittern. Dabei sind regional auch größere Regenmengen durch Starkregen möglich, mit der Gefahr von örtlichen Überflutungen.

In der Summe können bis zum Abend verbreitet 10 bis 30 mm (entspricht Liter pro Quadratmeter) fallen, regional begrenzt auch bis zu 50 mm. An der Grenze zur Schweiz und im Südschwarzwald können auch Mengen über 50 mm fallen! Die Luft ist feucht-warm, auch wenn die Höchstwerte durch den Regen nur um oder etwas über 20 Grad liegen werden. Die Nächte bleiben allerdings lau und es kühlt nur wenig ab bei Tiefstwerten von 19 bis 14 Grad.

Am Freitag und am Wochenende wird es mit einer lebhaften Südwestströmung mäßig warm. Bei Temperaturen von 20 bis 24 Grad gibt es neben längeren sonnigen und freundlichen Phasen immer noch einzelne Schauer und Gewitter. Dabei wird es sehr windig, im Hochschwarzwald sind auch Sturmböen möglich.