Meteorologe überrascht: " Unscheinbares Atlantik-Tief könnte zur Wetterbombe werden" Afrikanische Extremhitze möglich!

Ein Tropensturm könnte Deutschland schon bald ungewöhnliche Hitze bescheren. Meteorologen sehen ein Muster, das in Zukunft häufiger auftreten könnte.
Tropische Wirbelstürme entstehen in warmen Ozeanen, wo feuchte Luft aufsteigt und riesige Wolkengebilde mit enormer Energie formt. Normalerweise schwächen sie sich ab, sobald sie kühlere Gewässer erreichen. Doch manche dieser Stürme sterben nicht einfach – sie wandeln sich zu Ex-Tropenstürmen um, die in Europa überraschende Wettereffekte auslösen können. Statt zerstörerischer Hurrikanwinde bringen sie dann oft einen gigantischen Warmluftschub mit, der subtropische Hitze bis nach Mitteleuropa befördert. Innerhalb weniger Stunden kann das Thermometer zehn Grad oder mehr nach oben schnellen.

Wenn der Jetstream zur Schiene wird
Der Schlüssel für solche Hitzeimporte liegt oft im Jetstream, einem Starkwindband in der oberen Atmosphäre. Verläuft er in ausgeprägten Wellenmustern, kann er einen Ex-Tropensturm wie auf einer unsichtbaren Schiene in Richtung Europa lenken. Trifft dieser Sturm dann auf die Westwinddrift, zapft er warme Luftmassen aus Nordafrika oder der Sahara an und transportiert sie über tausende Kilometer. Das Ergebnis ist eine Warmluft-Düse, die Temperaturen liefert, die sonst nur im Hochsommer in Südeuropa vorkommen. Besonders gefährlich: Diese Wetterlagen können unerwartet zuschlagen und sind schwer vorherzusagen.
Klimawandel als Verstärker
Die Erwärmung der Meeresoberflächen sorgt dafür, dass mehr Energie für tropische Stürme verfügbar ist. Gleichzeitig verändert der Klimawandel den Verlauf des Jetstreams, wodurch diese Systeme häufiger weiter nach Osten vordringen können. Klimamodelle zeigen: Auch wenn die Stürme in Europa meist ihre zerstörerische Kraft verlieren, bleibt ihr Einfluss auf die Luftmassen enorm. In Zukunft könnten wir mehr solcher Hitzeimporte erleben – nicht nur im Hochsommer, sondern auch in Monaten, in denen sie früher undenkbar waren.
Die unterschätzte Gefahr im Spätsommer
Ex-Tropenstürme sind nicht nur ein Randphänomen. Sie können extreme Hitzewellen auslösen, selbst wenn sie bei uns nur noch als Tiefdruckgebiete auftreten. Wird die heiße Luft dann durch ein stabiles Hochdruckgebiet eingeschlossen, bleiben Temperaturen über 30 Grad mehrere Tage lang bestehen. Dazu kommen tropische Nächte, in denen die Werte kaum unter 20 Grad fallen – eine Belastung für Kreislauf, Natur und Infrastruktur. Mit fortschreitender Ozeanerwärmung wächst das Risiko, dass solche Wetterbomben häufiger zünden.

Dexter – Hitze im Anmarsch
Genau so ein Szenario deutet sich jetzt an: Tropensturm Dexter hat sich über dem Atlantik gebildet und wandelt sich derzeit in ein Ex-Tief um. Nach aktuellen Prognosen könnte er in wenigen Tagen als Warmluft-Schieber wirken und glühend heiße Luft aus Nordafrika nach Deutschland pumpen. Höchstwerte von 35 bis 37 Grad sind möglich, dazu Nächte, die kaum Abkühlung bringen. Sollte die Zugbahn stabil bleiben, droht uns in der zweiten Augusthälfte eine kurze, aber extreme Hitzewelle, die das Potenzial hat, Temperaturrekorde zu brechen.