Kommt jetzt wirklich der erste Schnee? – Kalte Luft im Anmarsch: Auf der Rückseite des Sturms droht ein Wetter-Knall

Nach Sturm und Regen zieht eisige Höhenluft nach Deutschland – unsere Wettermodelle warnen: Die Schneefallgrenze könnte bald unter 1000 Meter sinken!

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Nach dem Sturm kommt zum Wochenende Höhenkälte nach Deutschland. Diese drückt die Schneefallgrenze nach unten.

Kaum haben wir die Sturmtage überstanden, kündigt sich der nächste Wetter-Paukenschlag an. Auf der Rückseite des Tiefs strömt kalte Luft aus Nordwesten nach Deutschland, die das Wetter radikal umkrempelt. Während es am Donnerstag und Freitag noch regnet, dreht der Wind dann auf Nord und bringt arktisch geprägte Höhenluft mit. Das bedeutet: Ein massiver Temperaturrückgang steht bevor, und damit rückt erstmals in dieser Saison das Thema Schnee auf die Wetterkarte.

Schneefallgrenze im freien Fall

Was jetzt passiert, ist typisch für einen herbstlichen Kaltlufteinbruch: Die Schneefallgrenze sinkt rapide ab. Zunächst wird sie am Wochenende noch um 1200 Meter liegen – doch von Sonntag auf Montag könnte sie zeitweise bis auf 800 oder sogar 600 Meter absinken. Besonders in den Mittelgebirgen – etwa im Schwarzwald, im Bayerischen Wald oder im Erzgebirge – kann es damit erstmals in dieser Saison nasse Schneeflocken oder sogar kurzzeitig Schneeschauer geben. In den Tälern bleibt es zwar meist bei kaltem Regen, doch selbst dort könnte es für ein paar nasse Flocken reichen.

Meteorologe: „Das ist ein echter Kälteschub!“

Wetterexperten sind sich einig: Dieser Schub kalter Höhenluft ist ungewöhnlich kräftig für Mitte Oktober. Die Temperatur in rund 1500 Metern Höhe soll zeitweise auf minus 5 bis minus 7 Grad sinken – das reicht locker, um Schnee zu produzieren, wenn der Niederschlag passt. Dazu sorgt ein kräftiger Wind für das typische „Novembergefühl“. Der erste Hauch von Winter liegt in der Luft, und das früher als in vielen vergangenen Jahren.

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Ab dem Wochenende sinkt die Schneefallgrenze. Teilweise sind nasse Schneeflocken bis auf 500 m herab möglich.

Wie außergewöhnlich ist das wirklich?

Früher Schnee im Oktober sorgt immer für Gesprächsstoff – doch so selten ist das gar nicht. In den Alpen und höheren Mittelgebirgen gibt es fast jedes Jahr ab Mitte Oktober erste Schneeflocken. Ungewöhnlich ist diesmal eher, wie weit die Schneefallgrenze sinken könnte. Sollte es tatsächlich bis etwa 600 Meter herab schneien, wäre das der tiefste Schneefall im Oktober seit rund drei Jahren. Für viele Regionen wäre das der früheste sichtbare Wintergruß seit 2021.

Frühschnee – gutes oder schlechtes Omen für den Winter?

Die alte Bauernregel „Früh Schnee, später Klee“ hält sich hartnäckig – aber wissenschaftlich ist sie Unsinn. Früher Schnee hat keine Aussagekraft über die kommende Wintersaison. Solche Ereignisse entstehen aus kurzfristigen Wetterlagen, nicht aus langfristigen Klimasignalen. Entscheidend für den Winter sind großräumige Muster wie der Polarwirbel, die Nordatlantische Oszillation oder der ENSO-Zustand (El Niño / La Niña). Ein früher Kälteeinbruch kann also genauso gut der Auftakt zu einem wechselhaften, schneereichen Winter sein – oder einfach nur ein kurzes Intermezzo.

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Ab 900 bis 1000 m kann es sogar die erste dünne Schneedecke der neuen Wintersaison geben.

Fazit: Wetter-Spektakel statt Winterpanik

Die kommenden Tage bringen echtes Drama am Himmel: Sturm, Temperatursturz, vielleicht erste Flocken – das volle Herbst-Winter-Spektakel. Wer in den Mittelgebirgen wohnt, sollte Kamera und warme Jacke bereithalten. Selbst wenn der Schnee nicht liegen bleibt, ist der Moment symbolisch: Der Herbst verabschiedet sich, der Winter winkt zum ersten Mal. Ein Grund zur Sorge ist das nicht, aber zur Vorfreude allemal. Denn eines ist sicher – dieses Wochenende wird wettertechnisch alles andere als langweilig.