Kommt mit dem Jahreswechsel auch der große Schnee? - Meteorologe: "Luftmassengrenze sorgt für spannende Zeiten"
Die Weihnachtstage waren zwar winterlich kalt, doch Schnee ist bisher Mangelware in Deutschland. Zum Jahreswechsel könnte sich das ändern, denn eine Luftmassengrenze sorgt beim Wetter für Hochspannung und könnte regional für kräftige Schneefälle sorgen.

Schnee war auch in diesem Jahr an Weihnachten in Deutschland absolute Mangelware. Immerhin war es aber seit langer Zeit nochmal winterlich kalt zum Fest, genauer gesagt, waren es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Schnitt die kältesten Weihnachtstage seit dem Jahr 2010.
Damit waren die drei Tage vom 24. bis zum 26. Dezember 2025 im Mittel in Deutschland so kalt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die tiefste Temperatur wurde in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag (26.12.) in Harzgerode im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) mit -12,1 Grad (Celsius) gemessen.
Kaum Schnee in Deutschland
Weiße Weihnachten gab es dagegen nur an sehr wenigen Orten im Lande, in einigen Teilen Bayerns sorgte pünktlich zu Heiligabend leichter Schneefall zumindest für eine angezuckerte Landschaft. Nennenswerte Schneehöhen gibt es aktuell nur in den Hochlagen der Alpen, auf der Zugspitze (2962m) sind es rund 80 cm, damit gibt es auch hier deutlich weniger Schnee als für diese Zeit üblich wären.
In den kommenden Tagen stellt sich die Wetterlage um, es wird unbeständiger und damit steigen auch die Chancen auf Schneefall und Schnee zum Jahreswechsel. Mit einer Luftmassengrenze am ersten Januarwochenende könnte es dann richtig spannend werden. Wer jetzt aber schon voreilig den Schlitten aus den Keller holen will, sollte erst noch den Artikel in aller Ruhe zu Ende lesen, denn für viele Menschen wird es vorerst nichts mit dem großen Winter- und Schneeeinbruch.
️ Schneefall: im Bergland #Schnee, in der Na zum Di im Erzgebirge um 5 cm, auch am Alpenrand Schneefälle
— Meteored Deutschland (@MeteoredDE) December 29, 2025
️ Glätte: verbreitet durch gefrierenden Sprühregen, überfrierende Nässe und örtlich Glatteis, besonders im N & O
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Der Grund liegt in einer nordwestlichen Anströmung der Polarluft, die sich auf dem Weg über die relativ warme Nordsee erwärmt und so insbesondere in den Niederungen Nord- und Westdeutschlands eher für nass-kaltes Wetter sorgen wird. Schnee fällt hier überwiegend nur in den Mittelgebirgen oberhalb von 300-400 Metern.
Hier dürfte es zu Silvester (Mittwoch) in Kombination mit viel Wind schon zu schneesturmartigen Verhältnissen kommen, betroffen werden vor allem die östlichen Mittelgebirge vom Harz über den Thüringer Wald bis zum Erzgebirge sein. In den höheren Lagen des Erzgebirges könnten dabei bis zum Jahreswechsel durchaus 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee zusammen kommen.
Zum Jahresbeginn setzt sich das nass-kalte Schauerwetter besonders in der Nordhälfte des Landes weiter fort. Dabei gibt es in der höhenkalten Luft zahlreiche Schnee- und Schneeregenschauer, in Süddeutschland bleibt es meist trocken. Im Flachland bleibt es bei 2 bis 5 Grad meist zu mild für eine Schneedecke, in den Mittelgebirgen kann es dagegen bei Werten um den Gefrierpunkt weiteren Neuschnee geben.
Lage der Luftmassengrenze entscheidend
Spannung verspricht dann das kommende Wochenende (03./04.01.), wo von den Modellen eine Luftmassengrenze quer über Deutschland berechnet wird, womit dann auch im Flachland regional massive Schneefälle möglich wären. Die genaue Lage wird dabei von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet und ist soweit im Voraus auch noch nicht exakt zu berechen.
Für eine Luftmassengrenze mit Schneefällen am Wochenende, gibt es noch völlig unterschiedliche Lösungen. Je südlicher, desto kälter im Norden und dort dann Schneeschauer. Je nördlicher, desto eher im Süden ein Mildeinschub. Karten: https://t.co/DHM7JMlXmv
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) December 29, 2025
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Aber genau von der exakten Lage der Luftmassengrenze wird es abhängen, wo genau kräftige Schneefälle fallen werden und wo es vielleicht sogar weit rauf regnen wird, denn südlich dieser Grenze strömen milde Luftmassen aus Südwesten nach Mitteleuropa. Wir werden die Lage in den nächsten Tagen hier auf METEORED weiter aufmerksam verfolgen, jede Menge Spannung ist beim Wetter zu Beginn des neuen Jahres auf jeden Fall vorhanden!