Meteorologe erklärt: "Hitzewelle brachte Rekordtemperaturen und Unwetter" - Kommt nach der Abkühlung die Hitze zurück?
Die große Hitze in Deutschland brachte in dieser Woche Rekordtemperaturen und tropisch warme Nächte. Zum Wochenende wird es vorübergehend deutlich angenehmer, bevor sich zur neuen Woche ein neues Sommerhoch bildet. Kommt damit die Hitze wieder zurück nach Deutschland?

Die große Hitze in Deutschland ist bald Vergangenheit. Lediglich im Süden und Südwesten des Landes halten sich am Wochenende noch Reste der Warmluft, nur am Oberrhein gibt es dann noch Temperaturen nahe der 30 Grad-Marke.
In den letzten Tagen stiegen die Temperaturen dagegen häufig über 35 Grad, Spitzenreiter am vergangenen Mittwoch war die Station Erpolzheim (107m) in Rheinland-Pfalz mit 37,1°C. Am Donnerstag wurden in Huy-Pabstorf im Landkreis Harz 37,0°C gemessen, dicht gefolgt von Bad Kissingen (Unterfranken) mit einer Höchsttemperatur von 36,8°C.
Fast 30 Grad auf dem Brocken (1135m)
Einen neuen Augustrekord gab es am Donnerstag an der Wetterstation Brocken, wo schon seit dem Jahre 1896 (!), sprich seit 129 Jahren, die Temperatur gemessen wird. Auf dem höchsten Berg im Harz wurden auf 1135 Meter unglaubliche 29,5°C gemessen und damit ist nur knapp ein offizieller Hitzetag (Tmax >= 30°C) verpasst worden. Der alte Rekord stammte vom 20. August 2012 und lag damals bei 29,0°C.
Neben den heißen Temperaturen am Tage gab es vielerorts auch tropisch warme Nächte. Von einer Tropennacht spricht man in der Meteorologie, wenn die Tiefstwerte nicht unter 20,0°C sinken. In Rostock-Warnemünde fiel das Thermometer in der Nacht zu Freitag nur auf 24,1°C, in Mainz auf 22,3°C.
Wie extrem warm die Luftmasse war, konnte man auch an den sehr warmen Nächten auf den Mittelgebirgsgipfeln erkennen. Am Vogelsberg (743m) sank die Temperatur nur auf 24,1°C und selbst der Brocken (1135m) im Harz verzeichnete mit 21,7°C eine laue Tropennacht, übrigens die zweite in Folge, nachdem eine Nacht zuvor die Tiefsttemperatur schon bei 20,1°C gelegen hatte! Diese extrem warmen Temperaturen in der Höhe verdeutlichen nochmal eindrücklich, wie im Zuge des Klimawandels, diese heißen Luftmassen immer öfter zu neuen Rekorde führen.
WARNUNG: Starke Wärmebelastung
— Meteored | daswetter (@MeteoredDE) August 15, 2025
Im N & NW 2531 °C, sonst heiß bis 37 °C, besonders im O & SO
Na zum Sa: Abkühlung auf 21 bis 13 °C im S gibt es eine #Tropennacht
️ Sa: Spürbar kühler N 2025 °C, sonst meist 2530 °C, im SW lokal bis 32 °C.
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Die Hitzewelle wurde zwar durch keine großflächige Gewitterlage beendet, trotzdem bildeten sich in der schwül-warmen Luftmasse örtlich schwere Gewitter. Diese waren zwar regional begrenzt, aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit der Unwetter, gab es aber in diesen Gebieten extreme Starkregenfälle. Ein solches, schweres Gewitter brachte in der Nacht zu Freitag große Überflutungen im Mindener Land (NRW), an der Grenze zu Niedersachsen, mit bis zu 100 Liter pro Quadratmeter (mm) in wenigen Stunden.
In den Nordwesten Deutschlands ist schon am Freitag weniger heiße und angenehmere Luft geflossen, so dass hier Gewitter und Unwetter kein Thema mehr waren. Die Werte lagen hier noch bei 23 bis maximal 30 Grad im Rheinland. Im großen Rest des Landes war der Freitag aber nochmal schwül-heiß und örtlich mit Unwettern bei Temperaturen, die teilweise die 35 Grad-Marke nochmal überschritten.
Neues Sommerhoch, aber keine große Hitze mehr
Am Wochenende wird die schwül-heiße Luft dann auch im äußersten Süden durch angenehmere Luftmassen ausgetauscht. Hier kann es anfangs noch zu Gewittern kommen und am Oberrhein sind auch nochmal 30 Grad möglich. Im Nordwesten von Deutschland können sich dagegen teilweise dichte Hochnebelfelder recht zäh halten und hier steigen die Werte nur noch wenig über 20 Grad.
Zur neuen Woche baut sich dann ein neues Sommerhoch über Deutschland auf und dabei kann auch mit viel Sonne wieder verbreiteter die 30 Grad-Marke erreicht werden. Die Luft ist aber im Gegensatz zu den vergangenen Tagen nicht schwül-heiß und auch in den Nächten kühlt es sich gut ab. Ab der Wochenmitte könnte sich das Hochdruckgebiet dann zurückziehen und damit würde es deutlich wechselhafter und kühler werden. Ein großes Hitze-Comeback ist damit bis auf Weiteres nicht mehr in Sicht!