Über 40°C: Extreme Hitze in Deutschland oder der große Flop?

Das amerikanische Wettermodell gegen den Rest der Modellwelt. So schaut es am heutigen Freitagmorgen aus. Das europäische Wettermodell ECMWF will im Gegensatz zum US-Wettermodell von einer großen Hitzewelle nahezu gar nichts wissen. Wird die in den Medien ausgerufene Mega-Hitze zum Mega-Flop?

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Wie heiß wird es im Verlauf der nächsten Woche? Sicher ist mit Stand heute noch gar nichts.

Wir erreichen nun den Zeitraum, in dem auch andere Wettermodelle in der Lage sind, Prognosen bis zum nächsten Wochenende abzugeben. Bis dato war das US-Wettermodell meist alleine unterwegs, denn es kann als einziges bis zu 16 Tage in die Zukunft rechnen und zeigte immer wieder extreme Hitze am nächsten Wochenende. Dabei bleibt es auch am heutigen Freitagmorgen. Die ganz frischen Prognosen zeigen morgen in einer Woche Spitzenwerte um 35 bis 40 oder gar 41 Grad. Die höchsten Werte soll es im Südwesten entlang des Rheins geben. Die anderen Wettermodelle sind da aber deutlich entspannter.

So rechnet das Deutschen-Wettermodell ICON heute Morgen für nächsten Freitag gerade mal 20 bis 26 Grad. Von Hitze ist dort weit und breit nichts zu sehen. Dagegen rechnet das US-Wettermodell Freitag in einer Woche schon Höchstwerte bis zu 38 Grad. Daran sehen wir, welch große Unterschiede derzeit in der Welt der Wettermodelle herrschen.

Warum gibt es so große Unterschiede in den Wettermodellen?

Diese Frage lässt sich recht leicht beantworten. Sämtliche Wettermodelle haben zunächst mal eine unterschiedliche, räumliche Auflösung. Das europäische Wettermodell ist räumlich deutlich besser aufgelöst als das US-Wettermodell. Zudem haben natürlich beide Wettermodelle ihre Stärken und Schwächen. Das US-Wettermodell rechnet den Hitzevorstoß ziemlich konsequent. ECMWF dagegen sieht im Verlauf der nächsten Woche die Kaltluftvorstöße aus Norden deutlich intensiver als das US-Wettermodell. Jedes Wettermodell hat je nach Wetterlage so seine Schwächen und Stärken.

Das Zünglein an der Waage dürften kühle Luftmassen aus Norden sein, ein sogenannter Kaltlufttrog. Es ist derzeit nicht möglich, dessen Zugbahn exakt zu berechnet. Sieben Tage im Voraus ist das wissenschaftlich nicht möglich. Genau das macht die Prognose aktuell so schwer.

Welches Wettermodell wird recht behalten?

Das kann man heute noch nicht abschließend festhalten. Heute Morgen schaut es jedenfalls so aus, als stünde das US-Wettermodell mit seiner brachialen Hitze zum nächsten Samstag ziemlich alleine da. Zwar rechnet auch das europäische Wettermodell zeitweise warme Sommertage, aber von extremer Hitze bis zu 35 Grad ist dort derzeit keine Rede. Allerdings kann sich das natürlich alles auch noch einmal ändern.

Die Wetterlage ist derzeit nicht sehr einfach zu erfassen, da hilft nur Geduld haben und abwarten. Spätestens am Sonntag oder Montag sollten wir besser wissen, wie das nächste Wochenende ausfallen könnte. Apropos Wochenende. Das fällt meist recht angenehm aus. Große Hitze ist da noch nicht in Sicht. Die Höchstwerte erreichen morgen 20 bis 28 Grad, am Sonntag ist es mit 19 bis 25 Grad etwas kühler. Am Samstag gibt es im Norden und Osten einzelne Schauer, sonst bleibt es meist trocken.

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