Jetstream sorgt für Extremwetter in Europa: Er vermiest uns den Frühling!

Fast 40 °C in Spanien und Portugal, knappe 10 °C in Mitteleuropa. Was ist da eigentlich los? Wo steckt unser Frühling und wieso ist es auf der Iberischen Halbinsel so heiß? Schuld an diesem Extremwetter ist der Jetstream!

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Seit Wochen ist uns kalt. Der Frühling meldet sich kaum mit Sonne und Wärme zu Wort. Was ist da los?

Gefühlt befinden wir uns seit Wochen im Dauerherbst oder Spätwinter. Vom Frühling ist so gut wie nichts zu spüren. Nur heute und Morgen ist es sonnig und zeitweise auch mal trocken und recht warm. Doch das ist bald schon wieder vorbei. Da fragen sich viele: Wird das nochmal was mit dem Frühling? Zunächst muss man auch mal festhalten, dass wir aufgrund der Vorjahre in Sachen Frühlingswetter ganz schön verwöhnt sind. Wir hatten oftmals sehr trockene und sehr warme, sowie sonniger Frühjahre. Das ist in diesem Frühling aber alles anders.

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Schon wieder Schnee in Deutschland? Nächste Woche sinkt die Schneefallgrenze erneut.

Gibt es aus diesem Dauerherbst noch ein Entrinnen? Wann wird es endlich warm und schön? Diese Frage bekommen wir seit etlichen Wochen in Dauerschleife gestellt. Doch ein Schuldiger für diese Wettermisere ist schon ausgemacht. Es ist ein alter Bekannter, der uns schon öfters eintönige Wetterlagen beschert hat. Wenn er sich nicht verändert, dann kann eine Wetterlage wochenlang gleich bleiben. Die Rede ist vom Jetstream!

Spielverderber: der Jetstream lenkt stabil kalte Luft zu uns

Der Jetstream ist ein Starkwindband in rund 9 bis 11 km über unseren Köpfen. Meist "reisen" die Tiefdruckgebiete entlang dieses Starkwindband um die Nordhalbkugel. Aktuell hab der Jetstream genau über Süd- und Westeuropa eine starke Ausbeulung nach Norden. Genau in diese strömt aus Nordafrika sehr heiße Luft nach Spanien und Portugal. Zugleich strömt auf der anderen Seite sehr kalte Luft genau zu uns nach Mitteleuropa. Diese Wetterkonstellation hat sich festgefahren und das nun schon seit einigen Tagen und Wochen. Die warmen Luftmassen kommen nicht weiter bis zu uns nach Deutschland voran und zugleich können die kalten Luftmassen nicht weiter nach Südwesteuropa vorankommen.

Alles ist quasi gefangen. Wir sitzen in der kühlen Luftströmung und die Spanier und Portugiesen schwitzen mitten im April wie im Hochsommer. Dort kommt seit Wochen so gut wie kein Regen mehr runter. Die Ernte ist dort in Gefahr. Bei uns dagegen können wegen des vielen Regen manche Felder aktuell gar nicht bearbeitet werden, da sie nicht befahrbar sind. Solange sich an dieser Konstellation nichts ändert, bleiben diese Wetterextreme erhalten.

Zeichen des Klimawandels

Aufgrund der Klimaerwärmung werden die Wetterextreme weltweit zunehmen. Genau solche Wetterextreme haben wir aktuell in diesem April. Rekordhitze im Süden und ungewöhnliche Kälte im mittleren und nördlichen Teil von Europa. Die Frage ist: Wann ändert sich diese Großwetterlage? Das ist derzeit nicht in Sicht und auch nicht vorhersagbar.

In den vergangenen Jahren hat man immer häufiger beobachtet, dass sich Großwetterlagen oft sehr lange halten können. Irgendwann in den kommenden Wochen wird das auch der Fall sein. Sollte sich dann ein stabiles Hoch über Europa aufbauen, könnte das die Einleitung für einen extremen Hitze- und Dürresommer in ganz Europa sein.