Experte: "Polarwirbel wird wacklig": Erste Warnsignale – kommt nach Weihnachten ein überraschender Kälte-Hammer?
Atmosphärenmodelle zeigen auffällige Schwächesignale beim Polarwirbel. Meteorologen warnen: Die Feiertage könnten der Startschuss für einen abrupten Winterumschwung sein.

Der Polarwirbel, ein gigantischer Luftwirbel über der Arktis, wirkt derzeit weniger stabil als üblich. In den Wetterdaten tauchen erste Hinweise auf eine Abschwächung auf: veränderte Temperaturgradienten, leicht sinkende Windgeschwindigkeiten und eine unruhigere Struktur in der Stratosphäre.
Noch handelt es sich nicht um einen Zusammenbruch, aber die atmosphärische Balance scheint zu wackeln. Genau solche Signale gelten in der Meteorologie als frühe Warnung für mögliche Kaltluftausbrüche. Sobald sich das System lockert, kann arktische Luft leichter nach Süden driften – und Europa gerät ins Visier.
Modelle geraten in Bewegung
Besonders auffällig: Ensembleprognosen beginnen stärker zu streuen. Das bedeutet, die Modelle sind sich zunehmend uneinig, was oft ein Zeichen für anstehende Umstellungen ist. Während einige Simulationen weiterhin auf milde atlantische Strömungen setzen, rechnen andere mit Blockadelagen über Nord- und Osteuropa, die kalte Luft nach Mitteleuropa lenken würden.
Diese Art atmosphärisches Tauziehen beobachten Meteorologen häufig vor markanten Winterphasen. Die kommenden Tage werden entscheiden, ob die aktuellen Signale nur ein kurzes Flackern oder der Auftakt eines echten Winterzugriffs sind.
Der perfekte Wintercocktail?
Spannend wird die Lage durch das Zusammenspiel aus Polarwirbel-Dynamik, Nordatlantischer Oszillation (NAO) und einer sich festigenden La-Niña-Phase. Veränderungen in den Tropen können Wellenbewegungen in Richtung Arktis verstärken. Solche Impulse sind in der Vergangenheit nicht selten mit Wintereinbrüchen in Europa verbunden gewesen.
Wenn alles zusammenpasst, kann ein zunächst kleiner Stratosphären-Impuls große Wetterfolgen auslösen. Noch ist keine dramatische Strömungsumkehr zu erkennen, aber die Zutaten für eine potenziell frostige Entwicklung liegen auf dem Tisch.
Weihnachtsruhe oder Winterschock?
Pünktlich zu den Feiertagen richtet sich der Blick vieler Meteorologen nach Norden. Historisch traten starke Winterphasen häufig nach Weihnachten bis Mitte Januar auf. Sollten die aktuellen Signale anhalten, könnte genau dieses Zeitfenster erneut interessant werden. Ein plötzlicher Temperatursturz, Schnee bis in tiefere Lagen und Frostnächte wären dann keine Überraschung. Doch solange der Atlantik nicht aufgibt, kann das Szenario auch kippen und Deutschland bekommt eher Regen statt Flocken.
Regionen mit größten Chancen auf Schnee
Sollte der Winterkippschalter tatsächlich umgelegt werden, wären höhere Lagen zuerst am Zug: Alpen, Erzgebirge, Harz, Schwarzwald und Thüringer Wald hätten die besten Karten. In den Tälern und im Norden hängt alles davon ab, wie weit die Kaltluft vordringt und ob sich ein blockierendes Hoch etabliert. Je stärker die Strömung aus Nordost wird, desto größer die Chance auf breitflächigen Schneefall.
Fazit: Alles offen – aber hochspannend
Noch ist nichts entschieden. Doch die Atmosphäre sendet Signale, die Winterfans hellhörig machen. Wenn der Polarwirbel weiter nachgibt, könnte Deutschland zum Jahreswechsel eine eisige Überraschung erleben. Stabilisiert er sich wieder, bleibt der Winter vorerst ein Wechselspiel aus Grau, Wind und Regen. Wer vorbereitet sein will, hält Schlitten, Winterreifen und Streusalz bereit. Denn der Winter könnte gerade erst beginnen, sein wahres Gesicht zu zeigen.