Experte Johannes Habermehl warnt: "Die schlimmsten Unwetter werden am Mittwoch erwartet- diese Regionen sind betroffen"

Extreme Wetterlage in Deutschland: Gewitter, Starkregen, Hagel und sogar Schnee – das Wetter zeigt sich am Mittwoch von seiner gefährlichsten Seite.

Bereits am Dienstagvormittag zieht eine erste Schauer- und Gewitterlinie vom Westen in die mittleren Landesteile. Dabei treten lokal kräftige Gewitter auf, begleitet von Starkregen bis 20 Liter pro Quadratmeter sowie starken bis stürmischen Böen mit Windgeschwindigkeiten von 60 bis 75 km/h. Im Laufe des Mittags und frühen Nachmittags verlagert sich diese Gewitterzone weiter in den Osten Deutschlands, wo sich die Unwetterlage deutlich verschärft.

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Am Mittwoch nimmer auch der Wind vorübergehend deutlich zu. Es ist fast wie im April.

Hier kann es zu unwetterartigen Entwicklungen kommen, insbesondere durch Starkregenmengen zwischen 25 und 35 l/qm, Hagel mit Korngrößen bis zu 3 cm sowie Sturmböen bis 100 km/h. Solche Wetterlagen sind nicht nur für den Straßenverkehr gefährlich, sondern führen auch immer wieder zu vollgelaufenen Kellern, Blitzschäden und umgestürzten Bäumen. Bereits am späten Nachmittag verlagern sich die heftigsten Gewitter allmählich in Richtung Polen.

Unwettergefahr auch im Norden und Südosten

Doch auch abseits der Haupt-Gewitterlinie bleibt es nicht ruhig: Am Nachmittag und Abend können sich im Norden und Südosten weitere Gewitter bilden. Diese sind zwar lokaler, aber ebenfalls mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Böen bis 80 km/h verbunden. Vor allem im Süden und Südosten Bayerns ist am Abend sogar mit vereinzelten Unwettern zu rechnen.

Hier drohen massive Regenmengen in kurzer Zeit, was zu Aquaplaning auf Straßen, Erdrutschen an Hängen und Überschwemmungen kleiner Bäche führen kann. Wer hier unterwegs ist, sollte unbedingt Wetterwarnungen beachten, fahrende Autos meiden und sich möglichst nicht im Freien aufhalten.

Tiefpunkt am Mittwoch: Kaltfront bringt landesweite Gewitter

Der Mittwoch wird der gefährlichste Tag der Woche. Eine aktive Kaltfront überquert Deutschland und bringt nahezu flächendeckend teils schwere Gewitter. Dabei sind Starkregen, Sturmböen und Hagel zu erwarten. Besonders brisant: Die Höhenluft ist außergewöhnlich kalt für die Jahreszeit, was die Unwetter zusätzlich intensiviert.

Im Alpenraum sinken die Temperaturen in der Höhe so stark, dass auf der Zugspitze Schnee fallen kann – mitten im Juli! In den tiefen Lagen drohen Ernteausfälle durch Hagel und Schäden durch Wind. Auch die Bahn und der Flugverkehr könnten massiv beeinträchtigt sein. Dies ist ein Tag, an dem man sich nicht unnötig draußen aufhalten sollte.

Gefahr durch Starkregen: Diese Risiken drohen

Starkregen ist in den kommenden Tagen eines der größten Risiken: Innerhalb kurzer Zeit können 25 bis 35 Liter pro Quadratmeter fallen – und das gebietsweise sogar mehrfach. Das bedeutet: Keller laufen voll, Straßen überfluten, und es kommt zu massivem Aquaplaning. Besonders in städtischen Gebieten sind die Kanalisationen schnell überfordert, was zu rückstauendem Wasser führen kann.

Bei Starkregen kann es blitzschnell zu Aquaplaning kommen – das Fahrzeug verliert die Bodenhaftung, Bremsen und Lenken werden schwierig. Zudem ist die Sicht stark eingeschränkt, sodass Hindernisse oder überflutete Straßen spät erkannt werden.

Wer in einem gefährdeten Gebiet lebt, sollte vorsorgen: Wertgegenstände aus dem Keller entfernen, Pumpen überprüfen und Abflüsse freihalten. Autofahrer sollten bei Starkregen nicht durch überflutete Unterführungen fahren und nach Möglichkeit das Auto stehen lassen, bis das Schlimmste vorüber ist. Blitzschlag, umstürzende Bäume und lose Äste sind zusätzliche Gefahrenquellen, vor allem in Wäldern und Parks.

Ab Donnerstag allmähliche Entspannung

Die gute Nachricht: Ab Donnerstag beruhigt sich das Wetter langsam. Die Kaltfront zieht ab und bringt kühlere, aber stabilere Luftmassen nach Deutschland. Zwar kann es noch vereinzelt zu Schauern und kurzen Gewittern kommen, doch die große Unwettergefahr ist vorbei.

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Bis Mittwochabend kann es regional richtig nass werden.

Am Wochenende zeigt sich das Wetter dann wieder freundlicher, mit mehr Sonne und Temperaturen, die sich dem Sommerschnitt annähern. Dennoch gilt: Nach dem Sturm ist vor dem nächsten Tief – im Sommer kann sich die Wetterlage schnell wieder drehen. Wetterdienste und Warn-Apps bleiben daher wichtige Begleiter, wenn sich erneut blitzreiche Tage anbahnen.