Brisante Sturmlage für den Norden Deutschlands - Wie schlimm wird es wirklich? Danach sogar Schnee möglich

Nach dem ruhigem Wetter droht dem Norden Deutschlands zum Jahresbeginn eine brisante Sturmlage. Dabei wird es vorübergehend deutlich milder. Anschließend könnte auch dem norddeutschen Flachland ein Wintereinbruch bevorstehen. Wir schauen uns die Lage mal genauer an.

Sturm
Zum Jahresbeginn droht Norddeutschland eine markante Sturmlage

In den letzten Tagen gab es auch im Norden Deutschlands eine ruhige Hochdruckwetterlage. Im Herbst und Winter bedeutet ein Hochdruckgebiet für die Niederungen aber häufig nicht eitel Sonnenschein, sondern vielmehr trübes und kaltes Dauergrau.

Strahlender Sonnenschein und dichtes Nebelgrau können dabei eng beieinander liegen. Diese klassische Inversion führt dann dazu, dass es in der Höhe wärmer ist als unten. Normalerweise nimmt die Temperatur ja mit der Höhe ab und deswegen ist es auf den Bergen kälter als in den Niederungen.

Rekordtemperatur auf dem Brocken im Harz

Besonders beeindruckend war dies am vergangenen Wochenende zu beobachten. Jetzt hat der Norden Deutschlands nicht allzu viele hohe Berge bis auf den Harz, am Schnittpunkt zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Genau hier gab es am Samstag (28. Dezember) auf dem 1141 Meter hohen Brocken einen neuen Temperaturrekord für den Monat Dezember.

Während die Temperaturen in den Niederungen im Dauergrau nur um den Gefrierpunkt lagen, gab es auf dem höchsten Berg Norddeutschlands extrem milde 13,1 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Noch nie wurde hier seit dem Messbeginn im Jahr 1896 in einem Dezember eine so hohe Temperatur gemessen.

Mit dem ruhigen Hochdruckwetter ist es bald allerdings vorbei. Zu Beginn dieser Woche bleibt es zwar noch meist trüb und grau mit gelegentlichem Nieselregen, dazu wird es bei 5 bis 9 Grad allerdings deutlich milder und auch die Nächte bleiben frostfrei. Zudem frischt der Wind besonders an der Küste schon mal spürbar auf.

Erst Sturm, dann Schnee?

Zum Jahreswechsel droht dann dem Norden eine erste stürmische Nacht. Insbesondere an der Nordsee sind in der Nacht zu Mittwoch (Neujahr) durchaus schwere Sturmböen mit über 80 Kilometer pro Stunde drin, aber auch sonst gibt es verbreitet 60-80 km/h. Vorsicht beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern!

Dazu zieht in der Nacht ein Regengebiet auf und erfasst weite Teile Norddeutschlands. Die Temperaturen bleiben mild bei 5 bis 7 Grad plus. Am Mittwoch (Neujahr) gibt es zeitweise Regen, ganz im Norden Richtung Dänemark vorübergehend auch mal Schneeregen oder nassen Schnee. Aus Süden wird es aber im Tagesverlauf rasch milder mit 5 bis 10 Grad.

Brisant wird es dann in der Nacht zum Donnerstag: Hier droht dem Norden eine markante Sturmlage. Das Sturmtief wird nach aktuellem Stand verbreitet für orkanartige Böen, an den Küsten auch für Orkanböen über 120 km/h sorgen. Dabei gibt es in den Modellen aber noch gewisse Unsicherheiten, wie heftig der Sturm genau werden wird.

Hinter dem Sturmtief folgt dann schrittweise deutlich kältere Luft. Da der Tiefdruckeinfluss erhalten bleibt, gibt es dann durchaus Optionen für winterliches Wetter bis in das norddeutsche Tiefland. Auch eine Luftmassengrenze genau über Norddeutschland ist möglich und könnte auf der Nordseite durchaus für starke Schneefälle sorgen. Für Details ist es jetzt aber noch viel zu früh, die Chancen für Winterwetter, auch mit Schnee bis ins Flachland, sind aber zum nächsten Wochenende deutlich erhöht.