Bauern und Winzer bangen: Der Japankäfer mit großer Zerstörungskraft erobert heimische Felder. Behörden greifen ein!

Ein kleiner Käfer mit verheerender Wirkung: Der invasive Japankäfer breitet sich in Hessen aus – der Pflanzenschutzdienst reagiert mit drastischen Maßnahmen. Die Landwirtschaft schlägt Alarm.

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Der Japankäfer – winzig, aber verheerend: Während viele Bauern um ihre Ernten bangen und strenge Maßnahmen gefordert werden und behördlich durchgesetzt werden, gibt es auch Stimmen, die vor Überreaktionen warnen. Ein kleiner Käfer, der die Region spaltet.

Ursprünglich stammt der Japankäfer aus Ostasien. In seiner Heimat spielt er kaum eine Rolle. Doch seit seiner Einschleppung in die USA vor rund 100 Jahren – vermutlich über Schiffsverkehr – ist er dort zur Plage geworden. Auch in Italien, wo er 2014 erstmals auftauchte, kämpfen Landwirte seither gegen massiven Ernteausfall.

Seine Gefährlichkeit liegt in seiner Vorliebe für Vielfalt: Über 300 Pflanzenarten stehen auf seinem Speiseplan – darunter Wein, Mais, Äpfel, Rosen und zahlreiche Zierpflanzen.

Erwachsene Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte. Was bleibt, sind skelettierte Blätter – ausgedörrt, durchsichtig, verloren. Die Larven hingegen leben im Boden und zerstören Wurzeln – ein unsichtbarer Schaden, der oft erst spät erkannt wird.

Trebur im Fokus – Maßnahmen greifen sofort

Rund um die Fundstelle in Trebur wurde ein Überwachungsnetz ausgebaut, bestehend aus Pheromonfallen und gezielten Kontrollen. Seit den neuen Funden gilt ein Gebiet von sechs Kilometern Radius als Pufferzone – mit einem engeren Kern von einem Kilometer als Befallszone.

Innerhalb dieser Bereiche greifen strikte Auflagen:

  • Pflanzen mit Wurzeln dürfen nur unter bestimmten Bedingungen bewegt werden. Landmaschinen müssen gründlich gereinigt werden.
  • Und Rasenflächen dürfen vorerst nicht mehr bewässert werden – denn feuchter Boden lädt die Käferweibchen geradezu zur Eiablage ein.

Woran erkennt man den Japankäfer?

Der Käfer ist klein, metallisch grün mit kupferfarbenen Flügeldecken. Fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite seines Hinterleibs sowie zwei am Ende machen ihn unverwechselbar – zumindest für geschulte Augen. Laien verwechseln ihn häufig mit dem heimischen Gartenlaubkäfer, der jedoch harmlos ist und keine Haarbüschel besitzt.

Wer einen Verdacht hat, sollte den Käfer in einem geschlossenen Gefäß sichern und direkt beim Pflanzenschutzdienst melden – inklusive Fundort und Datum.

Jede Meldung kann entscheidend sein, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Ein europäisches Problem – und ein hessisches

Die Einstufung des Japankäfers als prioritärer Quarantäneschadorganismus der EU zeigt, wie ernst die Lage ist. Was in Hessen beginnt, kann rasch ganze Regionen betreffen. Die Behörden rufen daher zur Wachsamkeit auf – nicht aus Panik, sondern aus Vorsicht.

Denn wie der Käfer selbst zeigt: Große Probleme kommen manchmal auf leisen Flügeln.

Quellen

Pflanzenschutzdienst Hessen, Regierungspräsidium Gießen: „Der Japankäfer – Popillia japonica“

Regierungspräsidium Gießen: Pressemitteilung vom 29. August 2025: Weitere Japankäfer im Raum Trebur gefunden, abrufbar unter