Weihnachtlicher geht's kaum: Hier ist der Advent besonders schön und stimmungsvoll
Adventsingen, Weihnachtsmuseum und einer der schönsten Christkindlmärkte in Österreich: An nur wenigen Orten gerät der Dezember so festlich wie in der Mozartstadt. Kein Wunder, dass auch das Christkind hier vorbeikommt.

In Geschäften, in den Straßen, im Kopf: Überall erklingt Weihnachtsmusik. Unter dem riesigen, von Lichtern funkelnden Baum drängen sich die Stände des Christkindlmarkts wie ein begehbarer Adventskalender. Wenn sich der November dem Ende zuneigt, verwandelt Salzburg sich in ein Weihnachtswunderland, mit dem Dom- und Residenzplatz als Herz allen Zaubers.
Eine Stadt im Rausch der Weihnacht
Vom Andachtsjodler beim Adventssingen, zu dem ganz Salzburg in Tracht erscheint, bis zum letzten Besuch des Weihnachtsmarkts am Neujahrstag – vier Wochen lang versinkt die ganze Stadt im Rausch der Weihnacht.
Im ehemaligen Café Glockenspiel am Kopf des Mozartplatzes ist sogar das ganze Jahr über Weihnachten: Hier ist so ziemlich alles, was mit dem Fest der Feste zu tun hat, versammelt. Im Weihnachtsmuseum hat Ursula Kloiber, deutsche Festtagsliebhaberin und Frau des am Nikolaustag geborenen Medienunternehmers Herbert Kloiber, die Erträge ihrer lebenslangen Leidenschaft für alles versammelt, was mit dem Fest der Feste zu tun hat.
Ein Museum für das Fest der Feste
Es ist eine Schatzkammer. Adventskalender, Christbaumschmuck und Weihnachtskarten; Nikolaus- und Krampus-Figuren; ein silbern-weiß glitzernder Jugendstilbaum in einem Spiegelkabinett; eine vollständig eingerichtete Weihnachtsstube und Skurril-Anrührendes wie der im Ersten Weltkrieg per Feldpost verschickte Miniatur-Weihnachtsbaum – die Sammlung umfasst weihnachtliche Exponate aus der Zeit von 1840 bis 1940.
Sie berichten von der Sehnsucht der Menschen nach einem friedlichen Fest im Familienkreis, dem Weihnachten mit Baum, Geschenken und strahlenden Kinderaugen, wie es im 19. Jahrhundert zum bürgerlichen Ideal wurde.
Zugleich spiegeln sie ihre Zeit: Helme und Kanonen als Baumschmuck zeugen vom Versuch, den Ersten Weltkrieg mit dem Christfest zu versöhnen, eine Weihnachtskarte an den „lieben Sohn“ in Gefangenschaft in Sibirien von seiner Vergeblichkeit.

Wird Salzburg im Sommer von Festspielgästen überrannt, ist es im Winter Treffpunkt der Weihnachts-Fans. Im Advent reisen eine Million Menschen an, um den Christkindlmarkt auf Residenz- und Domplatz und die anderen Weihnachtsmärkte in der Stadt zu besuchen. Der Christkindlmarkt eröffnet in diesem Jahr am 20. November und verströmt bis zum Neujahrstag sein weihnachtliches Flair.
Auch sonst weihnachtet es sehr: Vor dem Dom erklingt weihnachtlicher Chorgesang, und in einem Fenster über dem Mozartplatz erscheint das Christkind – dargestellt durch eine junge Frau im Festtagsgewand - höchstselbst.
Auch die „Stille Nacht“ hat ihre Wurzeln in Salzburg
Joseph Mohr schrieb den Soundtrack dazu. 1792 in Salzburg geboren, wurde er mit 23 Jahren zum Priester geweiht. Ein Jahr später, im Jahr 1816, dichtete der Salzburger in Mariapfarr den Text des Liedes, das bis heute auf allen Kontinenten gesungen wird: „Stille Nacht“. Die Melodie steuerte Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber bei. Am Heiligabend des Jahres 1818 erklang es zum ersten Mal.