Eine mittelalterliche Stadt im Norden Englands ist die Heimat zahlreicher Gespenster

Neben einer der größten Geisterpopulationen Europas machen Fachwerkhäuser, die Stadtmauer, eine Shopping-Straße aus dem 11. Jahrhundert und ihre Kathedrale die Stadt attraktiv. Im Herbst ist sie besonders atmosphärisch.

York
Mittelalterliche Schönheit: York mit der Kathedrale und dem historischen Zentrum. Foto: Adobe Stock

Schon zur Zeit der Römer war das malerische York als Hauptstadt Nordbritanniens eine wichtige Militärbasis und zeitweise auch Kaiserresidenz. Die Grundmauern der römischen Festung wurden ausgegraben und können besichtigt werden.

Ein Kirchenfenster von der Größe eines Tennisplatzes

Sie befinden sich unter der Kathedrale York Minster, der zweitgrößten gotischen Kathedrale im Norden Europas nach dem Kölner Dom. Die prachtvolle Kirche besitzt die größte Sammlung mittelalterlicher Fenster auf der Insel. Allein ihr 600 Jahre altes Ostfenster ist so groß wie ein Tennisplatz und bildet damit die größte Fläche Europas an mittelalterlicher Glaskunst.

Auch im Mittelalter, dessen Baukunst das heutige York prägt, blieb die Stadt das wirtschaftliche und politische Zentrum des Nordens.

Spukende Römer und viktorianische Geister

Heute leben rund 200.000 Menschen in der Hauptstadt der Grafschaft Yorkshire. Liegt es an der langen Geschichte der Stadt? Jedenfalls gilt das am Ufer des Ouse gelegene York als eine der am meisten heimgesuchten Städte Europas.

Shambles
Diese mittelalterliche Straße könnte das Vorbild für die Winkelgasse der Harry Potter-Filme sein.

Die International Ghost Research Foundation erklärte York bereits im Jahr 2002 zur „most haunted city in Europe“. In den engen Gassen, alten Häusern und historischen Gebäuden wurden bereits über 500 Geistererscheinungen dokumentiert. 140 Geister sollen in York aktiv sein – von römischen Legionären bis zu mysteriöden Erscheinungen aus viktorianischer Zeit.

Vorbild für die Winkelgasse der Potter-Filme

Eine der ältesten und besterhaltenen mittelalterlichen Einkaufsstraßen in Europa ist die Shambles. Schon im 11. Jahrhundert wurden hier Waren verkauft. Nahezu jedes Geschäft beansprucht hier einen eigenen Geist mitsamt Geschichte. Mit ihren auf die Straße ragenden Häusern und dem schweren Kopfsteinpflaster gilt die Straße als Inspiration für die Winkelgasse aus den Harry-Potter-Filmen.

Auch dieses vergleichsweise junge Erbe verpflichtet: Daher haben in den vergangenen Jahren gleich mehrere Geschäfte eröffnet, die Elixiere, Zauberstäbe und andere Gegenstände des täglichen Zauberbedarfs anbieten. Besonders lang ist die Warteschlange vor einem kleinen Laden, der für jeden Kunden einen persönlichen, von Hand gefertigten Geist herstellt - das perfekte Souvenir für Muggel mit Sinn für Magie.

Neben mehreren der Geschichte gewidmeten Museen gibt es auch eines, das sich an Eisenbahn-Fans richtet. Das National Railway Museum ist eines der meistbesuchten Museen Englands. Es wurde vor 50 Jahren eröffnet und beherbergt eine riesige Sammlung von mehr als 100 historischen Lokomotiven und Waggons.