Was wäre, wenn explodierende Sterne ein Massenaussterben auf der Erde verursachten?
Supernovae senden astronomische Energiemengen in den Weltraum. Sollte diese Energie die Erde erreichen, könnte das katastrophale Folgen haben. Spanischen Forschern zufolge könnte dieses Ereignis bereits in sehr ferner Vergangenheit stattgefunden haben.
Spanische Wissenschaftler haben Supernova-Explosionen in der Milchstraße mit zwei der bedeutendsten Massenaussterben der Erdgeschichte in Verbindung gebracht.
Zwei Aussterbeereignisse im Zusammenhang mit Supernovae?
Die Erde hat seit ihrer Entstehung mehrere Massenaussterben erlebt. Das berühmteste ist die Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren, in der 75 % der Arten auf unserem Planeten ausgelöscht wurden, darunter auch die berühmten Dinosaurier, aber andere Aussterbeereignisse liegen noch weiter zurück und waren noch gewaltiger.
Tatsächlich wurden bei diesen Aussterbeereignissen 60-70 % bzw. 75 % der Arten auf der Erde ausgelöscht, und jedes dieser Ereignisse ging mit einer erheblichen Verringerung der Ozonschicht einher. Dieses Phänomen veranlasste die Forscher zu der Annahme, dass Supernova-Explosionen bei diesen Massenaussterben eine wichtige Rolle spielen könnten.
Beautiful simulation of a star dying in a supernova explosion, leaving a nebula behind it
— SpaceScience (@SpaceScience_) November 19, 2021
(of course there's no sound in space) pic.twitter.com/mzx4X3R1g0
Eine Supernova-Explosion in respektabler Entfernung von der Erde kann katastrophale Auswirkungen haben. Gammastrahlen beeinflussen die Ionosphäre, den oberen Teil unserer Atmosphäre, in dem sich die Ozonschicht befindet, und ionisieren die Ozonmoleküle, die dadurch ihre Fähigkeit verlieren, die ultravioletten Strahlen der Sonne zu blockieren, wodurch das Leben einer sehr hohen UV-Strahlung ausgesetzt wird.
Haben Supernovae diese Aussterbeereignisse verursacht?
Um einen Zusammenhang zwischen Supernovae und Aussterben herzustellen, untersuchten die Forscher OB-Sterne - massereiche, sehr heiße Sterne, die zu Supernovae neigen - in einem Umkreis von 3.260 Lichtjahren um unser Sonnensystem. Da sie nur eine kurze Lebensdauer haben, können Wissenschaftler durch ihre Entdeckung abschätzen, wie schnell sie geboren werden und schließlich als Supernovae explodieren.
So zählten die Wissenschaftler 24.706 solcher Sterne in der Milchstraße und stellten fest, dass zwischen 15 und 30 von ihnen alle eine Million Jahre als Supernovae enden. Daraus konnten die Forscher errechnen, dass die OB-Supernova-Rate innerhalb eines Radius von 65 Lichtjahren um unseren Planeten - nahe genug, um gefährlich zu sein - 2,5 alle Milliarden Jahre beträgt.
Auch wenn diese Rate sehr hoch erscheint, entspricht sie doch der Rate der Massenaussterben auf der Erde, insbesondere im Ordovizium und Devon. Diesen Forschern zufolge sind Supernovae also wahrscheinlich mit Massenaussterben auf unserem Planeten verbunden, auch wenn dies nicht bedeutet, dass jedes derartige Ereignis durch eine Supernova verursacht wird. So war beispielsweise das berühmte Kreidezeit-Aussterben wahrscheinlich das Ergebnis eines Asteroideneinschlags in der Nähe des heutigen Mexiko.
Wenn sich heute eine Supernova in der Nähe der Erde ereignen würde, wären unsere Überlebenschancen nach Ansicht der Forscher äußerst gering - vor allem wegen der Zerstörung der Ozonschicht und ihrer Folgen. Seien Sie jedoch versichert, dass derzeit kein naher Stern das Risiko einer Supernova-Explosion birgt.
Quellenhinweis:
Supernovae could be the cause of two of the greatest extinctions in Earth's history, Geo (05/20/2025), Adélie Clouet d'Orval