Plötzlich wieder kalt und nass! Expertin Anna Poth erklärt: Wann ist denn jetzt genau Frühling?

Neben dem meteorologischen Frühlingsbeginn wird auch der astronomische Frühlingsanfang jedes Jahr bestimmt. Dieser kann sich immer ein wenig verschieben, doch meist nur um 1-2 Tage.

Der Frühling beginnt doch erst am 20. März oder?

Woher kommen mehrere Stichtage für den Frühlingsbeginn?

Dieses Jahr ist der kalendarische Frühlingsanfang am 20. März 2025. Damit liegen der meteorologische und der astronomische Beginn über 14 Tage auseinander.

Wie lässt sich der Unterschied erklären?

Der Frühlingsanfang in der Astronomie bezeichnet die Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr. Die Sonne ist somit wieder präsenter und ist exakt 12 Stunden lang am Himmel. Dies nennt man auch in der Fachsprache „Äquinoktium“. So wird an demselben Tag auf der Nordhalbkugel der Erde Frühling und auf der Südhalbkugel Herbst.

Es wird Herbst und Frühling zugleich

Bleiben wir auf der Nordhalbkugel sprechen wir am 20. März vom Primäräquinotikum und läuten damit den Frühling ein. Dementsprechend wird der Herbstbeginn durch das Sekundaräquinotikum dargestellt. Die zweite Tag- und Nachtgleiche liegt dieses Jahr auf dem 22. September 2025.

Der Winkel macht den Unterschied

Da unsere Erdachse etwas geneigt ist, kann der Tag jedoch auch mal variieren. So fällt der Frühlingsanfang mal auf den 19. oder 21. März. Ebenso verdanken wird der geneigten Rotationsachse, dass wir mal etwas näher an der Sonne sind und wieder etwas weiter weg. Diese Neigung markiert unsere Jahreszeiten.

Worin unterscheiden sich die Bestimmungsarten?

Im Gegensatz zum kalendarischen Frühlingsbeginn ist der meteorologische Stichtag am ersten März. In der Meteorologie wird der phänologische Beginn bestimmt. Dieser wird besonders markiert durch den Entwicklungsstand der Natur und kann praktisch mehrere Tage variieren.

Statistik entscheidet in der Meteorologie

Doch wird in der Meteorologie der Wechsel der Jahreszeiten immer am ersten des Monats angekündigt, sodass wir hier seit Jahren vom meteorologischen Start am ersten März sprechen. Der Frühling wird in der Meteorologie durch die statistischen Auswertungen der Wetteraufzeichnungen festgelegt. Auch zeigt sich, dass ein Wetterumschwung Ende Februar und Anfang März den Frühlingsanfang vorhersagen kann.

Frühblüher zeigen uns an, dass der Frühling bald kommt

Pflanzen können Vorboten des Frühlings sein

Darüber hinaus sind beispielsweise Pflanzen wie die Forsythie, Schneeglöckchen oder die Hasel sogenannte Zeigerpflanzen, an die sich die Bestimmung des meteorologischen Beginns orientieren kann. So können wir auch durch die volle Apfelblüte erahnen, dass jetzt der Frühling wirklich da ist.

Doch blicken wir auf den Klimawandel und die Veränderungen können wir nicht mehr nur durch die Zeigerpflanzen den Frühling bestimmen. So lassen sich beispielsweise erste Veränderungen durch das Verhalten der Pflanzen und deren Entwicklungen ausmachen und bewerten.

Quellenhinweise

Demtröder, W. (2017). Grundlagen der experimentellen Astronomie und Astrophysik. In: Experimentalphysik 4. Springer-Lehrbuch. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.

Henniges, Y., Danzeisen, H. & Zimmermann, RD. Regionale Klimatrends mit Hilfe der phänologischen Uhr, dargestellt am Beispiel Rheinland-Pfalz. UWSF - Z Umweltchem Ökotox 17, 28–34 (2005).

Unsöld, A., Baschek, B. (1991). Classical Astronomy. The Solar System. In: The New Cosmos. Heidelberg Science Library. Springer, Berlin, Heidelberg.