Wetterforscher spricht von "Dürreloch" Deutschland: Warum der Mai 2025 Wettergeschichte schreiben könnte

Deutschland steckt mitten im Dürreloch – der Mai bringt kaum Regen, doch dafür umso erstaunlichere Wetterextreme.

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Während um Deutschland herum zum Teil einiges vom Himmel kommt in den nächsten Tagen, bleibt es bei uns einfach nur trocken.

Der Mai 2025 reiht sich nahtlos ein in eine ganze Serie niederschlagsarmer Monate. Was früher noch als typische Laune des Frühlings galt, entwickelt sich nun zu einem ernstzunehmenden Wetterphänomen: Deutschland erlebt den vierten Monat in Folge mit deutlich zu wenig Regen.

Der Mai 2025 droht der vierte zu trockene Monat in Folge zu werden – ein besorgniserregender Trend. Statt wechselhaftem Frühlingswetter herrscht anhaltende Trockenheit. Die Böden leiden, die Natur zeigt erste Schäden. Deutschland steuert immer deutlicher auf ein ernstes Klimaproblem zu – mitten im Frühjahr.

Die aktuelle Wetterkarte zeigt ein ausgeprägtes Dürreloch über Mitteleuropa – und Deutschland liegt mittendrin. Von der Nordsee bis zu den Alpen bleibt es in den kommenden Tagen nahezu komplett trocken. Verantwortlich dafür sind hartnäckige Hochdruckgebiete, die sich wie ein Schild über West- und Mitteleuropa legen und jegliche Tiefausläufer blockieren.

Hochdruck als Dauerzustand: Die Wetterlage ist eingefroren

Was Meteorologen als "blockierende Wetterlage" bezeichnen, spüren wir inzwischen täglich: Statt wechselhaftem Frühlingswetter mit gelegentlichen Schauern sorgt Hochdruckeinfluss für stabile, trockene Luftmassen. Seit Wochen wird die Großwetterlage durch fast stationäre Hochs dominiert – derzeit ist es Hoch Riccarda, das sich über Mitteleuropa festgesetzt hat.

Zwar ziehen am Mittwoch und Donnerstag einige Wolkenfelder durch, doch sie bringen kaum messbaren Niederschlag. Während es im Süden Europas, etwa in Norditalien, heftig regnet und teils Überschwemmungen drohen, bleibt es bei uns beunruhigend trocken.

Dürreloch über Europa – und Deutschland im Zentrum

Die aktuelle Wetterkarte macht es deutlich: Über Europa klafft ein riesiges Dürreloch. Ein Gebiet mit außergewöhnlich niedriger Bodenfeuchte, das sich über Deutschland, Benelux und Teile Frankreichs zieht. Diese Region bekommt seit Wochen kaum Regen ab. In den Böden sinken die Feuchtigkeitswerte rapide, das Frühjahrsergrün in vielen Regionen wirkt schon wieder blass und gestresst. Die Natur reagiert empfindlich: Frühblüher welken, landwirtschaftliche Kulturen kämpfen mit Trockenstress – und das mitten im Mai. Ein Monat, der früher für frisches Grün und üppige Blüte stand, wird nun zum Symbol einer wachsenden Trockenheitskrise.

Regen? Fehlanzeige! Stattdessen frühsommerliches Wetter zum Muttertag

Ausgerechnet zum Muttertag am Sonntag wird das Wetter noch einmal eine Schippe drauflegen – im positiven Sinne zumindest für alle, die Sonne mögen. Ab Freitag dreht der Frühling in den Frühsommer-Modus: Im Südwesten sind am Sonntag Temperaturen nahe 25 Grad möglich, regional sogar darüber.

Das Hoch bringt klare Nächte, sonnige Tage und kaum Wind – perfekte Bedingungen für einen Ausflug oder ein Picknick, aber denkbar schlechte Voraussetzungen für Natur und Landwirtschaft. Denn mit jedem weiteren trockenen Tag verschärft sich das Wasserdefizit – nicht nur oberirdisch, sondern auch tief im Boden.

Wie geht es weiter? Die Gefahr eines Jahrhundertsommers wächst

Sollte sich diese Trockenheit über den Juni hinaus fortsetzen, könnten wir vor einem echten Extremjahr stehen. Bereits jetzt deuten viele Anzeichen auf einen Sommer hin, der ebenfalls zu trocken und zu heiß ausfallen könnte. Die großräumigen Zirkulationsmuster erinnern an die Jahre 2018 und 2022 – ebenfalls berüchtigt für Dürren, Waldbrände und Ernteverluste.

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Der aktuelle Maitrend der NOAA und deren CFS-Klimamodell ist eindeutig Der Monat fällt in Deutschland deutlich zu trocken aus.

Das Dürreloch über Deutschland ist damit nicht nur eine Wetterkuriosität, sondern ein ernstes Signal. Und je länger die Regenpause anhält, desto schwieriger wird es, die Wasserspeicher wieder aufzufüllen. Was jetzt noch wie ein außergewöhnlicher Frühling wirkt, könnte bald zum Vorgeschmack auf einen weiteren Extremsommer werden.