Wassertemperaturen explodieren: Mittelmeer bei 28 Grad – schwerwiegende Folgen auch für Deutschland!

Das Mittelmeer ist so warm wie nie – bis zu 29 Grad! Die Folgen könnten verheerend sein. Auch Deutschland drohen heftige Unwetter und Überflutungen im Herbst.

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Das Mittelmeer ist aktuell so warm wie selten zuvor zu dieser Jahreszeit. Das warme Wasser könnte im Spätsommer oder Herbst auch für Deutschland gefährlich werden.

Eine massive Hitzewelle liegt derzeit über weiten Teilen Europas. In Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz steigen die Temperaturen auf Rekordniveau. Besonders besorgniserregend sind jedoch die Wassertemperaturen im Mittelmeerraum: Bereits Anfang Juli werden an vielen Stellen Werte bis zu 29 Grad gemessen – deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Normal wären um diese Zeit etwa 23 bis 24 Grad. Diese drastische Erwärmung des Mittelmeers ist nicht nur ein Symptom der aktuellen Hitzekuppel, sondern ein möglicher Auslöser für gefährliche Wetterlagen in den kommenden Wochen und Monaten.

Ein warmes Mittelmeer bringt mehr Feuchtigkeit – und mehr Energie

Je wärmer das Meer, desto mehr Wasser verdunstet. Die Folge: Feuchtere Luftmassen steigen auf und reichern die Atmosphäre mit Energie. Trifft diese mit Wasserdampf gesättigte Luft auf kühlere Luftschichten oder Kaltluft in höheren Lagen, kommt es leicht zur Bildung starker Gewitter. Diese Prozesse sind typisch für den Mittelmeerraum – können sich durch die großräumige Zirkulation aber auch auf Mitteleuropa auswirken. Besonders betroffen sind Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Benelux-Staaten, wenn feuchte Mittelmeerluft durch südliche oder südwestliche Strömungen nach Norden gelenkt wird.

Unwettergefahr steigt – auch fern der Küste

Auch Länder, die nicht direkt ans Mittelmeer grenzen, sind gefährdet. Wenn sich feuchtwarme Luftmassen mit Hoch- und Tiefdrucksystemen über Mitteleuropa verhaken, entstehen sogenannte „stationäre Wetterlagen“. Diese führen dazu, dass Gewitterzellen über Stunden hinweg an Ort und Stelle verharren und enorme Regenmengen bringen – wie bei der Ahrtal-Katastrophe 2021. Mit einem stark aufgeheizten Mittelmeer erhöht sich das Risiko solcher Extremereignisse. Schon jetzt warnen Meteorologinnen und Meteorologen vor einem Herbst mit häufigen Starkregenlagen, erhöhtem Überschwemmungsrisiko und kurzen, aber heftigen Unwetterserien.

Der Jetstream wird zur Schlüsselfigur

Ein weiterer Faktor ist der sich abschwächende Jetstream – das Starkwindband in der oberen Atmosphäre. Wenn dieser langsamer wird oder ins Mäandern gerät, entstehen sogenannte blockierte Wetterlagen. Dann bleibt ein Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa tagelang nahezu ortsfest. Gelangt dabei warme, feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden, können sich immer neue Unwetter bilden, ohne dass ein Wechsel der Wetterlage eintritt. Diese Entwicklungen sind bereits in den vergangenen Jahren häufiger beobachtet worden – und sie werden durch die steigenden Meerestemperaturen verstärkt.

Was jetzt auf uns zukommt

Die aktuelle Entwicklung im Mittelmeer ist ein ernstes Warnsignal. Die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen wirken wie ein „Wettermotor“, der extreme Ereignisse antreiben kann – nicht nur regional, sondern europaweit. Auch wenn sich das Wetter kurzfristig beruhigen sollte, droht spätestens im Spätsommer und Herbst eine Phase mit erhöhter Unwettergefahr. Es sind nicht nur Küstenregionen betroffen, sondern auch das Binnenland. Besonders in Deutschland, wo Flusstäler, Städte und Infrastruktur oft anfällig für Starkregen sind, könnten die Folgen dramatisch sein. Ein warmer Sommer wird zur Gefahr – die eigentliche Bedrohung kommt vielleicht erst im Herbst.