Sand-Apokalypse in Phoenix – Gigantischer Haboob legt Stadt lahm

Phoenix (Arizona) – Eine riesige Wand aus Sand rollte am Montagabend über die Wüstenmetropole hinweg und hüllte sie in apokalyptische Dunkelheit: Ein gewaltiger Haboob legte Phoenix für Stunden lahm.

Symbolbild, Haboob, Montag, extrem eingeschränkte Sichtverhältnisse
Dies ist ein Symbolbild für den gewaltigen Haboob, der sich am Montag über mehrere Kilometer erstreckte und Höhen von bis zu 3.000 Metern erreichte und für etwa 15 Minuten extrem eingeschränkte Sichtverhältnisse sorgte.

Der Sturm verursachte einige Sachschäden: Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, eine Brücke am Flughafen wurde beschädigt, und Ampelanlagen fielen aus. Der Flugverkehr am Phoenix Sky Harbor International Airport kam für rund eine Stunde zum Erliegen. Zudem waren mehr als 60.000 Haushalte zeitweise ohne Strom, was die Auswirkungen des Sandsturms deutlich machte.

Warnstufe Rot auf Straßen und am Himmel

Der Nationale Wetterdienst (NWS) hatte bereits am späten Nachmittag Warnungen für Staubsturm und schwere Gewitter herausgegeben.

Der dringliche Appell an Verkehrsteilnehmer lautete: „Pull aside, stay alive“ – „Fahr rechts ran, bleib am Leben“.

Auch das Arizona Department of Transportation (ADOT) meldete massive Sichtbehinderungen auf den Autobahnen I-10 und I-17, sowie Überschwemmungen durch Starkregen in den betroffenen Regionen.

Besonders hart traf es den Phoenix Sky Harbor International Airport. Eine Verbindungskonstruktion wurde von den Böen beschädigt, woraufhin alle Starts und Landungen für rund eine Stunde gestoppt wurden. Gegen Mitternacht kam es weiterhin zu Verzögerungen, während Mitarbeiter das Flughafengebäude auf Schäden und Undichtigkeiten überprüften.

Stromausfälle und Verkehrschaos

Laut dem Versorgungsportal PowerOutage.us waren mehr als 60.000 Haushalte in Arizona vorübergehend ohne Strom – die meisten davon im dicht besiedelten Maricopa County. In der Nachbarstadt Gilbert, rund 35 Kilometer südöstlich von Phoenix, meldete die Polizei ausgefallene Ampeln und umgestürzte Bäume, was zu gefährlichen Situationen im Verkehr führte.

Naturgewalt Haboob – Sandsturm wie ein Tsunami

Der Begriff „Haboob“ stammt ursprünglich aus dem Arabischen und beschreibt einen durch Gewitter ausgelösten Staubsturm, der sich wie eine rollende Wand aus Wüstensand durch die Landschaft bewegt. Diese kann mehrere Kilometer lang und über 1.000 Meter hoch sein – eine Naturgewalt, der man kaum ausweichen kann.

Am Himmel kündigte sich das Ereignis spektakulär an: Von außen noch als braun-graue Wand erkennbar, schluckte der Sturm innerhalb von Sekunden das Tageslicht und hüllte die Stadt in ein gespenstisches Zwielicht.

Burning Man: Auch in Nevada Sandsturm-Chaos

Nicht nur Arizona war betroffen: Zeitgleich wurde auch das berühmte Burning-Man-Festival im benachbarten Nevada von einem schweren Sandsturm heimgesucht. Starke Winde erzwangen dort Sperrungen von Zufahrtsstraßen und Zeltabrisse bei anreisenden Ausstellern und Teilnehmern. Ein Händler berichtete, dass der Wind seine Verkaufsbude „wie ein Segel nach vorne gedrückt“ habe. In der Kleinstadt Nixon versuchten sich improvisierte Marktstände gegen die Winde zu behaupten – viele Festivalbesucher wurden unterwegs aufgehalten.

Wetterausblick bleibt angespannt

In Phoenix werden für die kommenden Tage weitere Gewitter erwartet. Gleichzeitig steigen die Temperaturen auf über 37 Grad Celsius, was die Gefahr für erneute Haboobs durch trockene Gewitterwinde erhöht. Die Region bleibt somit auch nach dem ersten Schock weiter im Ausnahmezustand.

Quellen

CNN Weather, „Haboob slams Phoenix with a towering wall of dust“, 26.08.2025, edition.cnn.com

2News, „How traffic, weather conditions affect vendors on the way to Burning Man“, 26.08.2025, 2news.com