Katastrophal: Riesenhagel bei schweren Unwettern in Italien!

Heftige Gewitter haben im Nordosten Italiens zu einem extrem heftigen Hagelereignis geführt. Dabei war der Hagel teilweise über 10 Zentimeter groß, was zu großen Schäden und vielen Verletzten geführt hat.

Hagel
Teilweise waren die Hagelkörner bei den Unwettern mehr als 10 cm groß (Symbolfoto)

Eine Schwergewitterlage sorgte im Nordosten Italiens für heftige Unwetter. Von Südtirol ausgehend entwickelten sich am Mittwoch in den Nachmittags- und Abendstunden mehrere sogenannte Superzellen, die südostwärts bis in die Provinz Venetien zogen und teilweise enorme Schäden verursachten. Es gab auch zahlreiche Verletzte!

Riesenhagel und extrem viele Blitze

Die Voraussetzungen für die Entstehung von großem Hagel waren nahezu ideal. Neben einem sehr stark ausgeprägter Höhenwind gab es zusätzlich die Kombination aus einer extrem energiereichen Luftmasse mit einer sehr labilen Luftschichtung. Eine Schichtung ist labil, wenn die Temperaturänderung eines Luftpaketes bei Vertikalbewegungen kleiner ist als die seiner Umgebungsluft.

In den besonders stark betroffenen Gebieten zwischen Vicenza und Venedig wurden bei den Gewittern verbreitet Hagelgrößen zwischen 5 und 8 Zentimetern beobachtet. Vereinzelt gab es sogar Riesenhagel mit über 10 cm Größe, einige Bilder deuten sogar Hagelkörner von bis zu 15 cm an! Extreme Schäden wurden besonders aus der Stadt und der Umgebung von Treviso gemeldet.

Die bislang größten dokumentierten Hagelkörner in Europa gab es zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb im Südwesten Deutschlands mit 14,1 cm am 6. August 2013.

Dächer und Hausfassaden wurden durch die riesigen Eiskörner regelrecht durchlöchert. Zudem wurden Dachfenster und Windschutzscheiben von Autos zerstört. Etwa 110 Menschen wurden dabei durch den Hagel direkt oder durch Glassplitter oder Stürze verletzt, wie der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, am Donnerstagmorgen mitteilte.

Neben dem Riesenhagel kam es auch zu Starkregen und schweren Sturmböen. Zudem waren die Gewitter extrem blitzreich, so dass es häufig zu mehreren Hundert Blitzen pro Minute kam! In einigen Regionen, wie am Gardasee, kam es zu einem regelrechten Blitzspektakel in der Nacht, wie auch Videos aus der Region eindrucksvoll zeigen.

Wie entsteht Hagel?

Hagel gehört zu den schadensträchtigsten Wetterereignissen überhaupt. Wie aber entsteht Hagel eigentlich? Die idealen Voraussetzungen sind schon zu Beginn des Artikels erläutert worden.

Großer Hagel bildet sich dabei nur in hochreichenden organisierten Gewitterzellen wie beispielsweise den schon erwähnten Superzellen. Der Grund dafür ist, dass sich nur bei hohen Vertikalgeschwindigkeiten sowie einer langen Aufenthaltsdauer in einer Wolke mit einem hohen Flüssigwassergehalt große Hagelkörner bilden können. Voraussetzung für die Entwicklung eines Hagelkorns ist dabei, dass sich kleine Eispartikel in der Atmosphäre bilden.

Damit das kleine Hagelkorn weiter anwachsen kann, müssen sich weitere Tröpfchen oder Eisteilchen anlagern. Dies geschieht besonders im Bereich des Aufwindes, denn hier können durch den Vertikalwind besonders viele unterkühlte Tröpfchen herangeführt werden.

Besonders in Superzellen können sich sehr große Hagelkörner aufgrund der langen Verweildauer im Aufwindschlauch bilden. Ist das Hagelkorn schwer genug geworden und die Erdanziehungskraft (Gravitation) größer als die Auftriebskraft (durch die starken Aufwinde), so fällt das Hagelkorn zu Boden und kann, wie jetzt in Italien, enorme Schäden verursachen.