Rekordverdächtig: Der zweitlängste Fluss Europas entspringt in Deutschland
Bei großen deutschen Flüssen denkt man schnell an Deutschlands längsten Fluss: den Rhein. Doch ein anderer Strom hat auf der Liste der größten Wasserwege Europas die Nase vorn - und besitzt noch weitere Superlative.

Ganz oben auf der Liste der längsten Flüsse Europas steht die Wolga, die auf den Waldaihöhen im europäischen Teil Russlands entspringt. Mit 3530 Kilometern ist sie der längste und der wasserreichste Strom des Kontinents. Wie der drittlängste Fluss Europas, der Ural, mündet sie ins Kaspische Meer.
Baden-Württemberg ist die Heimat des Rekordflusses
Nummer zwei in Europa ist mit einer Länge von 2857 Kilometern zwar fast 700 Kilometer kürzer als die Wolga. Dafür gehört auch sie zu den faszinierendsten Flüssen in Europa und besitzt aufgrund ihres Laufs durch zahlreiche Länder geradezu mythische Bedeutung.
In Baden-Württemberg, einem der wasserreichsten Bundesländer, entsteht sie als Zusammenfluss der Quellflüsse Brigach und Breg: die Donau.
Beide Quellflüsse entspringen im Mittleren Schwarzwald. Somit ist die Donau gebürtige Deutsche. Bald schon aber wird es spannend für den Fluss, denn er tangiert oder durchfließt auf seiner Reise ins Schwarze Meer insgesamt zehn Länder - das ist weltweit einmalig.
Und: Die Donau ist der einzige große Fluss in Europa, der von West nach Ost fließt.
Zehn Länder und ungezählte unberührte Landschaften
Von Baden-Württemberg fließt sie durch Bayern nach Österreich, in die Slowakei, nach Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, in die Republik Moldau und in die Ukraine. Vier der Länder - Kroatien, Bulgarien, die Republik Moldau und die Ukraine - berührt sie nur mit einem Ufer. Ihr Mündungsdelta liegt im rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet. Nahe der rumänischen Stadt Sulina fließt sie ins Schwarze Meer.
Als eine der wichtigsten historischen Handelsrouten verbindet sie West und Ost und passiert einige der faszinierendsten Städte Osteuropas. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs hat sie wieder an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen und ist zudem Standort zahlreicher Wasserkraftwerke.
Der Quelltopf steht im idyllischen Donaueschingen
Schon ihr Geburtsort Donaueschingen ist einen Besuch wert, denn er gehört zu den vielen besonders reizvollen Orten im Ländle. Im Schlosspark befindet sich die Donauquelle, die zwischen der barocken Stadtkirche St. Johann und dem Fürstlich Fürstenbergischen Schloss. Der steinerne Quelltopf liegt in der Nähe des Zusammenflusses und gilt traditionell als die Quelle des Flusses.

Aufgrund ihres multinationalen Verlaufs ist die Donau ein besonders beliebtes Ziel für Flusskreuzfahrten: Stationen wie Passau, Wien, Bratislava, Budapest und Belgrad sind dabei ebenso attraktiv wie die vielen kaum berührten, artenreichen Naturräume zwischen den Städten.