Norwegen kocht: Über 34 Grad in Meråker – heißer als Mallorca! Was ist da los mit unserem Sommerwetter?

Skandinavien glüht im Hitzeschock, Deutschland friert im Juli – ist das noch normal oder ein neuer Beweis für den Klimawandel?

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Deutschland steckt im Sommerloch und in Skandinavien ist es heißer als auf Mallorca - wow!


34,3 Grad – in Norwegen! Klingt nach einem Zahlendreher, ist aber Realität. Die Temperaturen schossen am Mittwoch in Meråker, einer kleinen Gemeinde in Zentralnorwegen, auf ein Niveau, das man sonst eher von Sevilla, Athen oder Mallorca kennt. In Palma de Mallorca wurden am selben Tag gerade einmal 32 Grad gemessen – rund zwei Grad weniger als in dem Ort, der auf dem 63. Breitengrad liegt, also etwa so hoch wie Alaska oder Island.

Meråker liegt nahe der schwedischen Grenze, rund 100 Kilometer östlich von Trondheim, in einer Gegend, in der man eher mit frischer Bergluft als mit Gluthitze rechnet. Dass hier Werte weit über 30 Grad auftreten, ist selbst im Hochsommer extrem selten – und macht Meteorologen fassungslos.

Deutschland schaut staunend zu

Während in Skandinavien der Asphalt schmilzt, ist in Deutschland vom Sommer kaum etwas zu spüren. Am Mittwoch lagen die Höchstwerte meist unter 25 Grad, vielerorts sogar nur knapp über 20. 30 Grad? Fehlanzeige. Dabei befinden wir uns im Hochsommer, dem eigentlich heißesten Abschnitt des Jahres. Doch stattdessen liegt ein Deckel aus milder Atlantikluft über weiten Teilen des Landes – die Hitze tobt nördlich und südlich an uns vorbei.

Besonders auffällig: In Frankreich, Spanien, Italien, ja sogar in Schweden und Norwegen regiert der Sommer mit voller Kraft. Nur Deutschland bleibt klimatisch im Wartesaal.

Wetter oder Warnsignal?

Ist das einfach nur Wetter – oder schon ein Alarmruf des Klimawandels? Die Lage ist nicht eindeutig, aber die Tendenz ist besorgniserregend. Einzelne Hitzetage in Skandinavien gab es schon früher – doch die Häufung solcher Extremwerte, gepaart mit ungewöhnlichen Großwetterlagen, deuten auf eine Störung im europäischen Klimamuster hin. Die Arktis erwärmt sich schneller als andere Regionen, und das wirkt sich auf die Stabilität des Jetstreams aus. Folge: ungewöhnliche Wetterverteilungen, wie wir sie aktuell erleben.

Experten schlagen Alarm

Klimaforscher und Meteorologen sind sich zunehmend einig: Solche Hitzeausbrüche in hohen Breiten sind kein Zufall. Sie zeigen, wie stark das Klima bereits im Wandel ist. Wenn in Norwegen Werte wie 34 Grad möglich sind, verrutschen unsere Vorstellungen von Sommer völlig. Es ist nicht nur die Temperatur – auch Rekord-Dauer, Ausdehnung und Intensität solcher Hitzewellen nehmen zu. Und mit jeder weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre wird aus dem Ausnahmefall ein neues Normal.

Kommt der Sommer auch zu uns zurück?

Immerhin: Ein kleiner Lichtblick steht für das Wochenende in Aussicht. Am Freitag und Samstag wird es in Deutschland, vor allem im Südwesten, wieder spürbar wärmer. Bis zu 33 Grad sind möglich – endlich echtes Sommerfeeling. Doch auch diese Wärmephase dürfte nur ein kurzes Gastspiel bleiben. Der Gesamteindruck dieses Sommers bleibt: Instabil, wechselhaft, oft unterkühlt. Und während wir auf den nächsten Sommertag warten, glühen die Wälder Norwegens unter Rekordwerten.