In der ARD ausgestrahlt: Satiriker verspottet ‚Starkregen‘! Reale Gefahr für Landwirtschaft & Städte wird marginalisiet
In den vergangenen Jahren ist der Begriff „Starkregen“ in den Wettervorhersagen immer häufiger zu hören. Kritiker, wie kürzlich in einer Satire im Ersten Deutschen Fernsehen, nehmen dies zum Anlass, das Phänomen herunterzuspielen und die häufige Erwähnung als übertrieben oder gar alarmistisch zu diskreditieren.

Doch hinter der scheinbar kapitalistischen Vermarktung von Headlines verbirgt sich ein zunehmend ernstzunehmendes meteorologisches Problem. Starkregenereignisse sind keine Modeerscheinung in der Wetterberichterstattung – sie sind ein reales und wachsendes Risiko für Städte, Siedlungen und insbesondere die Landwirtschaft.
Starkregen in Zahlen: Gefahr in Minuten
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) definiert Starkregen als Niederschläge, die in kurzer Zeit besonders hohe Wassermengen bringen:
die erste Warnstufe beginnt bei 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter pro Stunde, die höchste bei über 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde oder über 60 Liter innerhalb von sechs Stunden.
Zum Vergleich:
Die versiegelten urbanen Flächen hindern zusätzlich den Abfluss, bzw. den natürlichen Wasserkreislauf!

Landwirtschaft unter Wasser: massive Schäden möglich
In der Landwirtschaft ist der Effekt besonders deutlich. Bei Ackerbaubetrieben können die Schäden massiv ausfallen, abhängig von der Vegetationsphase der Pflanzen.
- Reifes Getreide kann durch die Niederschläge niedergedrückt oder beschädigt werden, was zu Qualitätsverlusten und erschwerter Ernte führt.
- Jungpflanzen hingegen leiden unter Staunässe: Verschlämmte Böden verhindern die Sauerstoffversorgung der Wurzeln, Pflanzen können absterben, und die weitere Entwicklung der Kultur wird erheblich beeinträchtigt.
- In Hanglagen kommt hinzu, dass durch die große Wassermenge fruchtbarer Oberboden weggeschwemmt werden kann – ein Verlust, der über Jahre hinweg die Produktivität der Fläche mindert.
Klimawandel beschleunigt die Entwicklung
Starkregen ist also kein rein theoretisches Risiko, sondern ein Faktor, der unmittelbar wirtschaftliche Schäden verursacht.
Klimaforschung führt die Zunahme solcher Ereignisse auf den globalen Klimawandel zurück. Modelle zeigen, dass intensive Niederschläge in Deutschland in Zukunft häufiger auftreten werden. Das bedeutet, dass Landwirte, Städte und Gemeinden sich zunehmend auf kurzfristig auftretende, hochintensive Niederschläge einstellen müssen.
Prävention kann Schäden mindern – aber nicht verhindern
Präventive Maßnahmen, wie angepasste Bodenbearbeitung, Bodendeckung durch Zwischenfrüchte, die Anlage von Blühstreifen, Hecken oder Agroforstsystemen, können Schäden mindern, sie verhindern jedoch nicht das meteorologische Ereignis selbst.
Starkregen ernst nehmen – keine Panikmache
Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Starkregen sollte daher differenziert sein:
Wetterdienste wie der DWD warnen rechtzeitig, damit Städte Vorkehrungen treffen, Landwirte ihre Felder schützen und Behörden Evakuierungen oder Hochwasserschutzmaßnahmen planen können. Eine Verharmlosung durch Satire oder Polemik greift hier zu kurz und verkennt die wissenschaftlich belegten Risiken.

Starkregen ist Realität, keine Modeerscheinung
Starkregen ist also kein „Modewort“ in der Wetterberichterstattung, sondern ein Symptom sich verändernder atmosphärischer Bedingungen in einer gleichbleibenden physikalischen Grundordnung.
Wer Wetterberichte verfolgt, tut gut daran, diese Warnungen ernst zu nehmen – denn sie spiegeln die zunehmende Intensität und Häufigkeit von Niederschlagsereignissen wider.
In einer Zeit, in der extreme Wetterlagen weltweit zunehmen, sind präzise Informationen entscheidend, um Schäden an Menschenleben, Infrastruktur und landwirtschaftlicher Produktion zu vermeiden.
Bezugnahme auf
ARD, „Nuhr im Ersten“, Beitrag von Andreas Rebers: „Vergiftetes Klima“, ausgestrahlt am 02.10.2025, abrufbar unter https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-2-oktober-2025/ard/Y3JpZDovL25kZS8xMjYwMjY5OA