Hurrikanwarnung! Henri nimmt Kurs auf Neuengland!

Die atlantische Hurrikansaison nimmt Fahrt auf. Grace ging in Mexiko an Land und brachte extremen Regen und Orkanböen. Nun hat sich Henri zum Hurrikan verstärkt und wird am Sonntag die amerikanische Küste erreichen.

Überschwemmungen
Ein Hurrikan zieht auf die US-Ostküste zu. Es muss mit heftigem Starkregen, einer Sturmflut und Orkanwinden gerechnet werden.

Derzeit befindet sich Henri noch auf dem offenen Atlantikwasser. Die Modelle berechnen allerdings eine nördliche Zugbahn und einen Landfall im Bereich von Long Island am Sonntagnachmittag (Ortszeit). Für die Insel wurde eine Hurrikanwarnung herausgegeben. Aber auch die Metropolen New York und Boston können von den Auswirkungen betroffen sein.

Zwischen den Bermuda Inseln und der amerikanischen Küste ist das Meerwasser derzeit 28 Grad warm. Dort befindet sich Henri und bezieht daraus seine Energie: Für die Bildung eines tropischen Wirbelsturms muss die Wassertemperatur mindestens 26 Grad betragen. Außerdem muss der Wind in allen Höhen schwach sein (geringe Windscherung). Diese Bedingungen sind ebenfalls gegeben. Durch die Corioliskraft beginnt der Komplex aus Gewitterzellen dann zu rotieren. Durch komplexe Strömungszusammenhänge aus warmer und kalter Luft, kann sich dann ein Auge ausbilden. In Zentrum des Sturms ist es windstill, während unmittelbar am Rand des Auges, der sogenannten "eye-wall", die stärksten Winde herrschen.

Das National Hurricane Center hat für die Küste von Long Island und Connecticut eine Hurrikanwarnung herausgegeben. Für die betroffenen Gebiete werden mittlere Winde um 120 km/h, sintflutartige Regenfälle und eine Sturmflut erwartet. Die Windböen können noch größere Geschwindigkeiten erreichen. Die Sturmflut kann eine Höhe von 1 bis 1,5 Meter erreichen. Anwohner sollten entsprechend vorbereitende Maßnahmen treffen.

Sintflutartige Regenfällen bringen Überschwemmungen

Auch für die Millionenmetropole New York und Teile des Bundesstaats Rhode Island gilt eine Tropensturmwarnung. Extreme Regenmengen in kurzer Zeit können hier für Überschwemmungen sorgen. Gebietsweise können in kurzer Zeit 100 bis 200 mm Regen fallen. Punktuell sind nicht noch extremere Mengen nicht ausgeschlossen. Welche Region hiervon am stärksten betroffen sein wird, ist noch etwas unsicher.

Hurrikan Henri
Hurrikan Henri ist im Infrarot Satellitenbild gut zu erkennen. Die roten bis schwarzen Farbbereiche kennzeichnen besonders kalte Temperaturen - in diesem Bereich sind die Wolken sehr hochreichend.

Am Montag wird sich Henri nach Landgang rasch zum normalen Tief abschwächen. Die Bundesstaaten New York, Massachusetts und Vermont können dennoch die Auswirkungen in Form von heftigem Regen und starkem Wind spüren. Im Verlauf der Woche zieht das Tief voraussichtlich wieder gen Osten Richtung Atlantik.

Bringt ein Hurrikan den Spätsommer nach Deutschland?

Die weitere Entwicklung auf dem Atlantik ist noch unsicher. Es kann aber vorkommen, das Henri auch Einfluss auf das Wetter in Europa nimmt. Dann allerdings als ex-Hurrikan bzw. als normales außertropisches Tief, da das Meerwasser für eine erneute Verstärkung zu kalt ist. Nicht selten kann ein ex-Hurrikan bei uns aber nochmal die subtropische Luftmasse anzapfen und den Spätsommer bringen. Derzeit zeigen die Modelle zwar keine Tendenzen in diese Richtung, aber die Hurrikansaison dauert noch bis November an. Vielleicht gibt es ja nach dem verregneten Sommer doch noch einen goldenen Spätsommer in Deutschland...

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