Februar 2023, zu warm, teils zu trocken!
Zusammen mit dem Februar endete der meteorologische Winter. Beide haben sich mit einer deutlich positiven Temperaturabweichung verabschiedet. Der Februar war vor allem im Südwesten zu trocken!

Richtig Frost war zwar im Februar auch eher begrenzt, dann allerdings mit teils strengen Frösten. Nur in der ersten Monatsdekade und am Monatsende gingen die Tiefsttemperaturen teils deutlich ins Minus. Den tiefsten Wert im Februar, abgesehen von der Zugspitze, wurde mit -17,5°C an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese (Erzgebirge) erreicht. In der letzten Monatsdekade erreichte die Station Oberstdorf -16,4°C.
Dazwischen wurden frühlingshafte Temperaturen erreicht. Hier ragte vor allem der 18. Februar heraus. An diesem Tag war es in Teilen Bayerns besonders warm. In Garmisch-Partenkirchen wurden 20,1°C erreicht. An drei weiteren bayerischen Stationen gab es über 18°C (Rosenheim und Piding).
In #Garmisch ungewöhnlich warm in den letzten vier Tagen (heutiger Tag noch nicht in der rechten Abbildung).
— Mr. Tscha (@MrTscha) February 18, 2023
Heute 20,1°C. Kein Februarrekord (21,4°C), dafür Dekadenrekord (bisher 18,4°C). pic.twitter.com/M1fcPRzwAL
Trotz des teils strengen Frosts wurden im Februar im Flächenmittel eine durchschnittliche Temperatur von 3,2 °C erreicht. Damit war der Februar 2023 rund 2,8 °C wärmer als das langjährige Mittel von 1961 bis 1990. Gleichzeitig ist er der fünfte Februar in Folge, der wärmer ausfällt als das langjährige Mittel. In den letzten 10 Jahren war nur ein Februar (2018) kühler als das langjährige Mittel.
Der Februar vor allem im Südwesten zu trocken
Im Gebietsmittel wurde das langjährige Soll nicht erreicht. Deutschlandweit wurden im Mittel rund 43 mm erreicht. Auf das langjährige Mittel von 1961 bis 1990 fehlten knapp 6 mm, also rund 15 % des sonst üblichen Niederschlags. In Bezug auf das langjährige Mittel von 1991 bis 2020 war es sogar noch trockener.
Es ist vor allem der äußerste Südwesten, der besonders wenig Niederschlag im Februar erfahren hat. Am Oberrhein, Rheinhessen, sowie Saarland gab es regional teils nur um 5 mm. Das Defizit ist in diesen Bereichen teils enorm. In Baden-Württemberg fielen im Schnitt nur rund 40 % des sonst üblichen Niederschlags. Im langjährigen Mittel fallen 68 mm, im Februar dieses Jahres hingegen fielen im Schnitt nur 25 mm.
Im Februar fielen 40 Liter l/m², was im Vergleich zu 1991/2020 (53 l/m²) einem Defizit von rund 33 % entspricht. Sehr rocken war es im SW.
— DWD Klima und Umwelt (@DWD_klima) March 2, 2023
Im Sauerland, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen dagegen teils über 100 l/m². Der größte Tageswert fiel in Ruhpolding mit 52,5 l/m². pic.twitter.com/k4QdrAUlGI
Im Nordosten hingegen fiel mehr Regen als üblich. In Brandenburg zum Beispiel fiel im Schnitt so viel Regen, wie in Baden-Württemberg im Februar fehlte. So gab es im sonst eher trockenen Bundesland Brandenburg rund 33 Prozent mehr Niederschlag (43 mm) als im langjährigen Mittel (33 mm).
Der Winter zu warm, im Süden zu trocken
Mit dem Februar endete auch der meteorologische Winter. Dieser war auch dieses Jahr zu warm. Im Flächenmittel erreichte der Winter eine durchschnittliche Temperatur von 2,8 °C und lag damit rund 2,6 °C über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990. Dies ist der 12. zu warme Winter in Folge. Seit 2012 gab es keinen Winter mehr, der kühler als das langjährige Mittel von 1961 bis 1990 war. Nur knapp hat es der Winter 2022/2023 nicht in die Top 10 geschafft.
Das bisherige Jahr verläuft deutlich zu warm.
— Mr. Tscha (@MrTscha) March 4, 2023
Überblick über die monatlichen #Temperatur|abweichungen. pic.twitter.com/CJEEFE2BQu
Im deutschlandweiten Mittel schaffte der Winter allerdings im Bezug auf den Niederschlag nahezu eine Punktlandung. Es fielen im Schnitt knapp 180 mm und das langjährige Mittel von 1961 bis 1990 liegt bei rund 181 mm. Das ist ein knappes halbes Prozent weniger als im langjährigen Mittel.
Allerdings gibt es regional deutliche Unterschiede. Auch hier zeigt sich wieder ein Nord-Süd-Gefälle. In Baden-Württemberg zum Beispiel fielen im Schnitt nur rund 150 mm. Im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 sind es allerdings, 224 mm. Es fehlen also rund ein Drittel des sonst üblichen Niederschlags. Nehmen wir wieder Brandenburg als Gegenbeispiel fielen hier im Schnitt 155 mm, wobei im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 sonst rund 122 mm fallen. Das ist ein Überschuss von rund 25 %.
Der #Winter anhand des dreimonatigen SPI.
— Mr. Tscha (@MrTscha) March 2, 2023
Im Norden gabs im Winter mehr #Niederschlag als üblich.
Im Süden hingegen gabs ein Defizit. pic.twitter.com/p8zrzDO4vz
Gerade die Trockenheit im Winter wird eine spannende Frage für potenzielle Dürren im Sommer sein, wenn die Wasserspeicher der Böden im Frühling nicht aufgefüllt werden können. Man darf gespannt auf die Entwicklung sein.