Ein Rückgang von nur 0,5°C würde die Zahl der Hitzetoten senken

Laut einer aktuellen Studie könnte die Zahl der Hitzetoten merklich gesenkt werden, wenn das anspruchsvollste Ziel des Pariser Übereinkommens von 2015 tatsächlich erreicht würde.

Hitzetote und Klimawandel - Hitzewellen
Die Zahl der Hitzetoten könnte um 22% gesenkt werden, wenn der Temperaturanstieg auf 1,5°C, im Vergleich zu den verzeichneten 2°C, begrenzt würde.

Ca. ein Fünftel aller Todesfälle, die in Europa auf Hitzewellen zurückzuführen sind, könnten vermieden werden, wenn das anspruchsvollste Ziel des Pariser Übereinkommens von 2015 tatsächlich erreicht würde: den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5°C zu begrenzen. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Bristol University im Vereinigten Königreich. Das Ergebnis ist erst kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Climate Change erschienen.

Das Pariser Übereinkommen von 2015 erwähnt in Artikel 2 das anspruchsvollste Ziel, „den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur weit unter 2°C, im Vergleich zu den vorindustriellen Niveaus, zu halten und sich weiterhin darum zu bemühen, diesen Anstieg auf 1,5°C zu begrenzen, was die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels merklich verringern würde.“

Laut der Forscher könnte die Zahl der Hitzetoten pro Sommer in London und Paris um 15 bis 22% gesenkt werden, wenn das Ziel des Pariser Übereinkommens erreicht und der Temperaturanstieg auf mindestens 1,5°C beschränkt würde (im Vergleich zu den 2°C).

Hitzewellen sind eine direkte Folge der globalen Erderwärmung

Die Forschungen wurden als Teil eines Projektes Namens Happi betrieben, um die Auswirkungen bei einer Erhöhung von nur 0,5°C der globalen Erderwärmung zu zeigen. Genaugenommen geht es darum, das zukünftige Klima anhand der verschiedenen Ziele des Pariser Übereinkommens zu simulieren.

Dass immer häufiger langanhaltende Hitzewellen auftreten, ist eine der direktesten Folgen, die dem Klimawandel zuzuschreiben sind. Unsere Gesundheit hat unter den hohen Temperaturen zu leiden: Hitzschläge, Krämpfe und im schlimmsten aller Fälle sind sogar Todesfälle zu verzeichnen.

Klimawandel und Hitzetote
Hitzewellen sind weltweit immer häufiger zu verzeichnen. Die hohen Temperaturen wirken sich direkt auf unsere Gesundheit aus.

“Unsere Ergebnisse zeigen einen eindeutigen Anstieg der Sterblichkeitsrate, der auf die Hitzewellen zurückzuführen ist und vermieden werden könnte, wenn die Ziele des Pariser Abkommens erreicht würden“, so Dann Mitchell, Leiter des Projektes und Mitglied des Cabot Institute an der Bristol University.

Derzeit wird in London durchschnittlich nur alle 10 Jahre ein Sommer ohne Hitzetote verzeichnet, aber im Kontext des Klimawandels und hinsichtlich der vorhersehbaren Auswirkungen, versichern die Wissenschaftler, dass die hohen Temperaturen von nun an jährlich für Todesfälle verantwortlich sein werden.

Pariser Übereinkommen

Das Pariser Übereinkommen ist eine Vereinbarung, die während der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (COP21) getroffen wurde. 195 Länder haben sich dazu verpflichtet, die globale Erderwärmung, durch Minderung und Anpassung der Treibhausgasemissionen, einzuschränken.

Das Übereinkommen trat im November 2016 in Kraft, als 55 Mitglieder, die mindestens für 55% der Treibhausgasemissionen verantwortlich sin, dafür stimmten.

Die beteiligten Staaten versichern, dass sie über ihre nationalen Verpflichtungen gegenüber dem Klimawandel informieren. Diese Beiträge werden alle 5 Jahre überprüft. Jeder Fortschritt sollte ehrgeiziger sein als der vorherige.

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