Ein Hauch von Côte d'Azur im Norden Bayerns: So schön ist Aschaffenburg
Ihren Schlössern, Gärten und einem kunstliebenden König verdankt die Stadt in Unterfranken den Beinamen „bayerisches Nizza". Doch es gibt noch mehr Gründe für einen Kurztrip nach Aschaffenburg - darunter auch ein Weltrekord.

Nur 40 Kilometer trennen Aschaffenburg von der Finanzmetropole Frankfurt. Doch anders als „Mainhattan" besitzt die Stadt nur 72.000 Einwohner und - seit 1814 - echt bayerische DNA. Das bürgt für niedrigen Stresslevel und entspannte Atmosphäre.
Mit Fachwerkhäusern und hoher Kneipendichte in der Altstadt, mit eindrucksvollen historischen Bauten und frühlingsgrünen Parks ist Aschaffenburg sogar eine der schönsten Städte Bayerns.
Wo Zitronen und Oleander blühen
Exotische Pflanzen fühlen sich hier wohl. Am Theaterplatz schaffen Oliven- und Zitronenbäume mediterranes Flair. Und auch in den Parks und Gärten der an der Mündung der Aschaff in den Main gelegenen Stadt grünt und blüht es fast wie am Mittelmeer. Der Kosename „bayerisches Nizza", mit dem König Ludwig I. das Städtchen titulierte, passt noch immer.
Ludwig I. ließ eine römische Villa erbauen
So entzückt war der für seine Bau-Lust bekannte König von Aschaffenburg, dass er hier eine römische Villa nachbilden ließ: das Pompejanum mit Mosaik und Fresken. Es sollte der Bevölkerung ermöglichen, Einblick in die Kultur der Antike zu nehmen. Heute sind hier auch echte römische Skulpturen aus der Staatlichen Antikensammlung und der ebenfalls von Ludwig erbauten Glyptothek in München ausgestellt.
Durch den Schlosspark mit Mandel- und Feigenbäumen, exotischen Anden-Tannen und Oleanderbüschen flaniert man vom Pompejanum hinüber zum Wahrzeichen der Stadt: dem Schloss Johannisburg.
Bis 1803 - rund 500 Jahre lang - war das Schloss Zweitwohnsitz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten. Der heutige rote Renaissance-Bau ersetzte die 1552 zerstörte mittelalterliche Burg.
Kunst aus sechs Jahrhunderten
Im Schloss befindet sich außer einem Museum mit Kunstwerken und Dokumenten aus 600 Jahren und einer Kapelle auch die zur Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehörende Staatsgalerie. Sie verfügt über die weltweit größte Sammlung von Modellen antik-römischer Bauten aus Kork sowie eine bedeutende Kollektion von Werken des Renaissance-Malers und Buchdruckers Lucas Cranach des Älteren. Nach siebenjähriger Restaurierung erstrahlt die Galerie seit 2023 in frischem Glanz.
Ohnehin gilt: Wer sich für Kunst interessiert, wird Aschaffenburg lieben. Das Stiftsmuseum am Stiftsplatz zeigt Werke aus dem Mittelalter, der Renaissance sowie sakrale Kunst des Barocks. Hier ist Cranach der Ältere mit dem berühmten Magdalenen-Altar vertreten. Die Kunsthalle Jesuitenkirche präsentiert in Wechselausstellungen Arbeiten der Moderne und der Gegenwart.
Der größte Magnolienhain Deutschlands
Neben der Fasanerie im Osten Aschaffenburgs und dem im Stil englischer Landschaftsgärten angelegten Park Schönbusch gehört Schöntal zu den besonders attraktiven Gärten Aschaffenburgs.
Der einstige Stadtgraben diente im 15. Jahrhundert als fürstlicher Gemüse- und Tiergarten. Später wurde er umgestaltet und erweitert. Der größte Magnolienhain in Deutschland, der im April märchenhafte Blütenpracht entfaltet, zählt ebenso zu den Trümpfen des Schöntals wie die von Efeu überwucherten Ruinen einer im 16. Jahrhundert niedergebrannten Kirche. Pfauen haben die Überreste zu ihrer Heimat gemacht.