Hochwasser durch Dauerregen und Schneeschmelze! Doch was genau ist eigentlich Hochwasser?

Regen, Regen und kein Ende! Der Dezember 2023 ist extrem nass und meist fiel nur kurzzeitig oder in den höheren Lagen der Niederschlag auch mal als Schnee. Kein Wunder, dass es da zu Hochwasser kommt. Doch was genau bedeutet eigentlich Hochwasser und trägt der Mensch dazu bei?

Hochwasser
Viel Regen mit gleichzeitiger Schneeschmelze führt zu Hochwasser

Das Wort Hochwasser ist in diesem Jahr rund um Weihnachten in aller Munde. Kein Wunder bei den gewaltigen Regenmengen, die in den letzten Wochen vom Himmel prasselten. Auch wir von Meteored Deutschland berichten laufend über die aktuelle Hochwasserlage. Dieser Artikel beschäftigt sich neben der aktuellen Lage auch dem Thema Hochwasser im allgemeinen!

Über 300 l/qm Niederschlag in Staulagen

Zwischen 100 und 200 Liter pro Quadratmeter sind bis Weihnachten vielerorts in diesem Dezember vom Himmel gefallen. In den klassischen West- und Nordweststaulagen vom Bergischen Land, Sauerland, Harz, Schwarzwald und natürlich den Alpen auch deutlich mehr.

In Balderschwang im Allgäu fielen seit dem 1. Dezember bis Weihnachten unglaubliche 373 und in Braunlage im Harz 303 Liter pro Quadratmeter Niederschlag vom Himmel. Ursache sind die zahlreichen Tiefs vom Atlantik, die wie am Fließband nach Deutschland ziehen und neben Sturm auch jede Menge Niederschlag bringen.

Durch eine stark schwankende Schneefallgrenze fielen die Niederschläge meist nur vorübergehend bis in tiefe Lagen als Schnee. Dieser taute dann aber begünstigt durch den vielen Regen und den starken Wind rasch bis in die höheren Lagen größtenteils ab, was die Hochwasserlage zusätzlich verschärfte bzw. noch weiter verschärft.

Die Hochwassergefahr ist also weiterhin angespannt und auch beim Deutschen Wetterdienst (DWD) laufen immer wieder Warnungen vor ergiebigen Dauerregen. Die Wetterwarnungen können auch laufend bei Meteored Deutschland unter dem eingefügten Link verfolgt werden.

Was ist Hochwasser?

Hochwasser sind erst einmal ganz natürliche Ereignisse und treten mehr oder weniger regelmäßig auf. Sie sind fester Bestandteil des Abflussgeschehen und auch viele Lebewesen an Flüssen und Bächen sind an die wechselnden Bedingungen von Überflutung und Austrocknung angepasst.

Laut dem Wasserhaushaltsgesetz ist Hochwasser folgendermaßen definiert: "Hochwasser ist eine zeitlich beschränkte Überschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land, insbesondere durch oberirdische Gewässer oder durch in Küstengebiete eindringendes Meerwasser". Es wird also zwischen Hochwasser im Binnenland und an den Küstengebieten unterschieden. Am Meer und in Tidenflüssen (z. B. die Elbe in Hamburg) kommt es bei bestimmten Wetterlagen zu Sturmfluten.

Hochwasser an Flüssen und Bächen entsteht, wie aktuell, durch langanhaltende, großräumige Regenfälle, verstärkend mit gleichzeitiger Schneeschmelze oder durch kurzzeitigen und kräftigen Starkregen. Letztere treten oft im Sommer auf und es kommt häufig zu Sturzfluten an kleineren Flüssen und Bächen mit einem sehr schnell ansteigendem Wasserpegel in kurzer Zeit.

Doch nicht nur das Wetter ist für Hochwasser verantwortlich, denn vieles hängt von der Beschaffenheit der Böden, der Topographie und der Versiegelung ab. Ist der Boden nach ausgiebigen Regenfällen vom Wasser gesättigt, fließt der Großteil der Niederschläge direkt in Bäche und Flüsse ab.

Das Wasser der kleinen Flüsse lässt verzögert auch den Wasserstand in den großen Strömen steigen. Zudem fließt in begradigten und kanalisierten Bächen und Flüssen das Wasser viel schneller ab und stromabwärts steigt die Hochwassergefahr. Zusätzlich wurden durch Deichbau und Verbauung die natürlichen Überschwemmungsgebiete verkleinert.

Laut dem Bundesumweltamt wirken sich Flächen für Siedlung und Verkehr auf die Entstehung von Hochwasser aus, da diese einen besonders hohen Versiegelungsgrad aufweisen. Regenwasser kann also gar nicht oder nur sehr eingeschränkt versickern und wird über die Kanalisation direkt in die Gewässer geleitet. Auch der menschengemachte Klimawandel spielt eine Rolle, denn eine wärmere Welt bedeutet insgesamt auch eine feuchtere. Dazu aber mal mehr in einem separaten Artikel!