"Das ist wieder eine extremer Winterprognose" - Experte stellt neustes NOAA-Update vor: Trend Winter 2025/26

Seit Wochen hält die NOAA-Prognose stand: Ein weiterer Winter könnte deutlich zu mild verlaufen – trotz aller Hoffnungen auf Kälte.

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Wieviel Winterwetter könnte Deutschland der Winter 2025/26 bringen?

Das CFS-Modell der US-Wetterbehörde NOAA zeigt seit Wochen ein erstaunlich stabiles Bild für den kommenden Winter. Die Berechnungen deuten auf eine positive Temperaturabweichung von 1 bis 2 Grad gegenüber dem Mittel 1991 bis 2020 hin. Schon eine Abweichung von einem Grad würde den Winter als spürbar zu mild einordnen. Sollte es sogar auf zwei Grad hinauslaufen, stünde ein weiterer Eintrag in der Liste der wärmsten Winter seit Beginn der Messungen 1881 bevor. Damit würde sich ein Trend fortsetzen, den wir in den vergangenen Jahren bereits mehrfach beobachten konnten.

Mildwinter trotz Kältephasen

Viele Menschen lassen sich von kurzen Kältewellen mit Schnee täuschen und glauben dann, die Prognose sei falsch. Doch selbst wenn es für zwei Wochen frostig und weiß wird, bleibt am Ende die Gesamtbilanz entscheidend. Fällt die mittlere Temperatur eines Winters über dem langjährigen Schnitt aus, dann bleibt es ein Mildwinter – ganz egal, wie intensiv einzelne kalte Episoden waren. Genau dieser Effekt hat sich in der Vergangenheit immer wieder bestätigt und erklärt, warum das Modell trotz mancher Kritik am Ende oft richtig lag.

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Welches Wetter bringt uns der kommende Winter 2025/26?

Kritik an CFS und die Rolle der Inversion

Kritiker werfen dem CFS-Modell seit Jahren vor, Inversionslagen zu unterschätzen. Diese Argumentation klingt plausibel, ist aber in der Praxis wenig haltbar. Eine durchgehende, wochenlange Inversionswetterlage, die den gesamten Winter maßgeblich verändert, kommt in Mitteleuropa schlicht nicht vor. Meist bedeutet Inversion: unten kalt und neblig, oben mild. Das kann regional einen falschen Eindruck erzeugen, verändert aber nicht die großräumige Wärmesumme. Ein Winter wird nicht plötzlich „zu kalt“, nur weil in Tallagen öfter Nebel lag. Am Ende zählt der gesamte Temperaturüberschuss, und dieser bleibt nach allen Berechnungen klar positiv.

Niederschläge im Normalbereich

Interessant ist die Prognose für die Niederschlagsverteilung. Laut CFS soll der Winter weder zu trocken noch zu nass ausfallen, sondern ungefähr im Mittel liegen. Das bedeutet: Es wird zwar einzelne Schneefälle geben, doch die Wahrscheinlichkeit für dauerhaft geschlossene Schneedecken in tieferen und mittleren Lagen bleibt gering. Gleichzeitig sinkt aber auch das Risiko von Extremereignissen wie übermäßigen Regenfällen oder Hochwasserlagen. Für viele Regionen heißt das: wechselhaft, aber nicht extrem – mit eher kurzen Schneefenstern und häufigen Tauwetterphasen.

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Auch der Januar 2026 soll laut ECMWF eher ein "zu warmer" Monat werden.

Fazit: Wahrscheinlich wieder ein Mildwinter

Alles deutet darauf hin, dass auch der Winter 2025/26 in die Kategorie Mildwinter fällt. Wer auf einen langen, harten Kältewinter hofft, dürfte also erneut enttäuscht werden. Die großräumigen Klimasignale und die Beständigkeit der Modellrechnungen sprechen eine klare Sprache. Es bleibt zwar Raum für einzelne Überraschungen in Form von kurzen Frost- oder Schneeperioden, doch die Gesamttendenz weist deutlich nach oben. Am Ende könnte dieser Winter also ein weiteres Beispiel dafür werden, wie sehr sich die Klimarealität in Mitteleuropa verändert hat: milder, ausgeglichener und mit immer weniger Chancen auf lang anhaltende Winteridylle.