Rosalind Franklin Rover: Europas Marsmission erhält nun Unterstützung von NASA

Der europäische Rosalind Franklin Rover erhält NASA-Unterstützung. Start 2028, Landung 2030 – die Mission soll erstmals bis zwei Meter unter der Marsoberfläche bohren und nach Leben suchen.

Die europäische Raumfahrtagentur ESA kann bei ihrer ehrgeizigen Marsmission nun auf die Unterstützung der NASA zählen. Der Rover Rosalind Franklin, benannt nach der britischen Wissenschaftlerin, die entscheidende Beiträge zur Entschlüsselung der DNA-Struktur lieferte, soll 2028 starten und 2030 auf der Marsoberfläche landen.

Diese Mission markiert einen wichtigen Schritt für die europäische Raumfahrt, da der Rover erstmals Bohrungen bis zu zwei Metern Tiefe durchführen und nach Spuren früheren Lebens suchen soll.

Leben unter der Marsoberfläche

Ein zentrales Ziel der Mission ist die Untersuchung der tiefen Marskruste. Durch Bohrungen bis zwei Meter unter die Oberfläche erhoffen sich Wissenschaftler Hinweise auf organische Moleküle oder Mikroben, die vor Strahlung und extremen Temperaturschwankungen geschützt gewesen sein könnten.

Diese Proben könnten Aufschluss über mögliche frühe Lebensformen auf dem Roten Planeten geben, was die Mission zu einem Meilenstein in der planetaren Forschung machen würde.

NASA liefert kritische Komponenten

Die NASA steuert drei zentrale Elemente zur Mission bei: den Startträger, ein radioisotop-basiertes Heizsystem zur Temperaturregelung des Rovers und die Bremsrakete für die sichere Landung.

Außerdem stellt die US-Raumfahrtbehörde ein wissenschaftliches Instrument bereit, mit dem der Rover mögliche Lebensspuren direkt analysieren kann. Diese Unterstützung reduziert technische Risiken und erhöht die Chancen, dass die Mission die geplanten wissenschaftlichen Ziele erreicht.

Verzögerungen und internationale Kooperation

Die Mission war ursprünglich bereits für 2020 geplant, musste jedoch mehrfach verschoben werden. Eine entscheidende Hürde war das Ende der Zusammenarbeit mit Russland, das zuvor ein wichtiger Partner für die Mission war.

Die ESA reagierte darauf, indem sie die Kooperation mit der NASA intensivierte. Diese internationale Partnerschaft sichert nicht nur die Technologie für den Start und die Landung, sondern stärkt auch die wissenschaftliche Kompetenz Europas in der Marsforschung.

Aufbau und Funktionen des Rovers

Der rund 310 Kilogramm schwere Rosalind Franklin Rover ist mit sechs Rädern für schwieriges Gelände ausgestattet. An Bord befinden sich Kameras für Panorama- und Nahaufnahmen, Spektrometer zur Analyse von Mineralien und organischen Substanzen sowie Systeme für autonome Navigation.

Dank der Bohrtiefe von bis zu zwei Metern und der Vielzahl an Instrumenten kann der Rover einzigartige geologische Proben sammeln und wichtige Daten über mögliche Lebensspuren liefern.

Airbus baut Landersystem für Rosalind Franklin

Airbus ist verantwortlich für die Konstruktion des Landers, der den Rover sicher auf der Marsoberfläche absetzen wird. Das Unternehmen entwickelt die mechanischen, thermischen und Antriebssysteme, die den finalen Bremsstoß liefern und die Stabilität beim Aufsetzen gewährleisten.

Zudem enthält der Lander zwei Rampen, über die der Rover sicher auf den Marsboden fahren kann. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Raumfahrt sorgt Airbus dafür, dass der Rover 2030 einsatzbereit ist, um Proben aus bis zu zwei Metern Tiefe zu analysieren.

Bedeutung für Europa und die Forschung

Die Mission zeigt, dass Europa in der internationalen Marsforschung eine führende Rolle übernehmen will. Die Unterstützung durch die NASA erhöht die Erfolgsaussichten erheblich und sichert die wissenschaftlichen Ziele.

Ein erfolgreicher Start und eine sichere Landung könnten nicht nur technologische Expertise demonstrieren, sondern auch die Grundlage für zukünftige Missionen legen.

Ausblick

Sollte der Start 2028 gelingen und der Rover 2030 aufsetzen, könnten die gewonnenen Daten unsere Vorstellung vom Mars erheblich verändern. Europäische Wissenschaftler hätten erstmals Zugang zu tiefen Bodenproben und könnten die Spuren früherer Lebensformen untersuchen.

Die Mission verdeutlicht, wie internationale Kooperationen die komplexen Herausforderungen der interplanetaren Erforschung meistern können. Rosalind Franklin könnte damit zu einem Schlüsselprojekt in der globalen Weltraumforschung werden.

Quellen

Science X. “NASA Confirms Support for Delayed European Mars Rover: ESA.” November 26, 2025.

Airbus. „Airbus to design and build ESA’s ExoMars rover lander platform.“ Pressemitteilung, 29. März 2025