Erstaunlich: Vögel passen ihren Körper dem Klimwandel an! Sind Vögel ein Klimaindikator?

Die globale Erwärmung schreitet mit großen Schritten voran. Der Mensch versucht dies mit entsprechenden Klimaschutzmaßnahmen einzudämmen. Flora und Fauna passen sich dagegen immer weiter den Klimaveränderungen an. Besonders auffällig ist das beispielsweise bei Vögeln. Dazu mehr in diesem Artikel.

Forscher der Universität Michigan haben nun herausgefunden, dass sich die Vögel in den USA in den vergangenen Jahren zunehmend verändert haben. Das gilt insbesondere für ihren Körperbau. Die Tiere sind insgesamt kleiner geworden, aber größere Flügel entwickelt. Insgesamt wurden über 86.000 Vögel in den vergangenen Jahren untersucht. Das geschah über einen Zeitraum von 40 Jahren in Nord- und Südamerika. Dabei wurden Vögel untersucht, die tot aufgefunden wurden, weil sie beispielsweise gegen Fensterscheiben geflogen sind.

Die kleinsten Vogelarten passen sich deutlich schneller an als größer Arten.

Ebenso wurden im Amazonas Vögel untersucht, die in Netzen gefangen wurden. Obwohl sich die beiden Datensätze in Bezug auf die Artenzusammensetzung und die geografische Lage nicht überschneiden und die Daten unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Methoden erhoben wurden, zeigten die Vögel in beiden Studien einen ähnlich weit verbreiteten Rückgang der Körpergröße bei gleichzeitiger Zunahme der Flügellänge.

Kleine Vögel verändern sich besonders schnell

Eine weitere Studie hat jetzt herausgefunden, dass sich kleine Vogelarten besonders schnell verändert haben, bedeutend schneller als größere Artgenossen. Kleinere Vogelarten nahmen proportional schneller in der Körpergröße ab und nahmen proportional schneller in der Flügellänge zu.

"Die Beziehungen zwischen Körpergröße und Veränderungsraten sind in beiden Datensätzen bemerkenswert konsistent. Der biologische Mechanismus, der dem beobachteten Zusammenhang zwischen Körpergröße und morphologischen Veränderungsraten zugrunde liegt, muss jedoch noch weiter untersucht werden", sagte der Ornithologe Benjamin Winger, einer der beiden Hauptautoren der Studie, Assistenzprofessor für Ökologie und Evolutionsbiologie und Assistenzkurator am Museum für Zoologie. Warum sich aber ausgerechnet kleiner Vogelarten schneller anpassen und ihren Körper schrumpfen lassen, während die Flügel größer werden, lies die aktuelle Studie offen.

Körpergröße der Vögel als "Maß" für den Klimawandel

So oder so scheint die Veränderung von Körper und Flügel bei den Vögeln ein wichtiges Maß für den Klimawandel dieser Welt zu sein. Aber was passiert, wenn sich die größeren Vögel nur langsam und zögerlich dem Klimawandel anpassen als ihre kleineren Artgenossen? Sterben sie dann bald aus? Können sie die Klimaerwärmung überhaupt überleben?

"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine große Körpergröße das Aussterberisiko weiter verschärfen könnte, indem sie die Anpassungsfähigkeit an den raschen, anhaltenden anthropogenen Wandel einschränkt", so die Hauptautorin der Studie, Marketa Zimova, eine ehemalige Postdoc-Forscherin am U-M Institute for Global Change Biology, die jetzt an der Appalachian State University arbeitet.

"Die Körpergröße kann ein wertvoller Prädiktor für die Anpassungsfähigkeit und das Ausmaß sein, in dem die heutige Evolution das Risiko des Aussterbens von Arten verringern kann", schreiben die Autoren.

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