Klima- und Energiekrise! Warum Heizen mit Holz keine gute Idee ist!

Durch die Energiekrise sind die Preise für Öl und Gas enorm gestiegen. Was liegt da näher als mit Holz zu heizen? Doch genau das hat massive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit. Und auch für die Waldbestände und das Klima ist es eine Katastrophe!

Kamin
Jede Menge Feinstaub und andere Schadstoffe entstehen bei der Verfeuerung von Holz

Es knistert so schön. Es riecht so herrlich nach Holz. Es ist umweltfreundlich und das Beste: Es ist klimaneutral. Das sind die gängigen Mythen über das Heizen mit Holz. Durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Gas- und Ölpreise steigt die Nachfrage nach Öfen und Heizungen, die mit Holz oder Pellets betrieben werden, stark an. Bereits in jedem vierten Haushalt in Deutschland finden sich Kaminöfen oder andere Einzelraumfeuerungsanlagen.

Holz verbrennen ist alles andere als klimaneutral

Es klingt so verlockend. Holz verbrennen gilt als klimaneutral und nachhaltig, weil es nur die Menge an CO2 freisetzt, die es vorher angenommen hat. Und wer auf Pellet-Holzheizungen umgestellt hat, tat dies häufig im guten Glauben, zum Erreichen der Klimaziele beizutragen.

Doch das ist alles andere als richtig! Auch das Umweltbundesamt schreibt, dass Heizen mit Holz entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht klimaneutral sei. Pro produzierter Wärmeeinheit seien die CO₂-Emissionen sogar höher als bei fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas.

Denn die Holzverbrennung schädigt dabei das Klima gleich mehrfach: durch das schnelle Freisetzen von CO₂, das Freisetzen von Ruß, sowie durch das Vernichten von Wäldern. Dabei sind genau die Wälder extrem wichtig als Kohlenstoffsenken als wertvolle Verbündete im natürlichen Klimaschutz. Bäume brauchen Jahrzehnte, um so viel Kohlendioxid zu binden wie beim Verbrennen in einem Moment freigesetzt wird.

Privathaushalte sind in Deutschland schon jetzt die größten Verbraucher von Waldholz für die Gewinnung von Energie. Aktuell gibt es hierzulande insgesamt über elf Millionen Kamine und Holzöfen. Der Pelletverbrauch in Deutschland liegt bei rund drei Millionen Tonnen Pellets sowie mehr als 20 Millionen Tonnen Scheitholz pro Jahr, Tendenz steigend. Diese Menge an Holzpellets werden absehbar nur durch Importe zu decken sein – mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Wälder auch in anderen Weltregionen.

Enorme gesundheitliche Belastung

Doch nicht nur für das Klima ist die Verbrennung von Holz ein Problem. Denn bei der Verbrennung werden auch jede Menge Schadstoffe freigesetzt. "Nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher als Holz", so Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Bei der Holzverbrennung würden viel mehr Schadstoffe freigesetzt als bei der Verbrennung von Öl oder Gas, darunter Kohlenmonoxid, Stickoxide, Methan und Ruß.

Holzöfen erzeugen in Deutschland bereits mehr Feinstaub als alle Lkw- und Pkw-Motoren. Messungen zeigen: Feinstaub­emissionen durch Kamin­öfen im Wohnumfeld liegen phasenweise viel höher als die an der meistbelasteten Straße Deutschlands. Bei einer Messung vom KIT ergab sich im Stundenmittel ein dreimal so hohes Belastungsniveau der Atemluft mit Feinstaub in Wohngebieten als an der höchst belasteten Hauptverkehrsstraße des Landes.

Gerade bei windschwachen Inversionswetterlagen werden die Fein- und Schadstoffe über den Wohngebieten gehalten. Das Umweltbundesamt brachte daher sogar einen vollständigen Verzicht auf Holzheizungen ins Gespräch. Doch im Gegensatz zu Dieselautos sind die Emissions-Grenzwerte der Öfen viel zu lasch und um ein vielfaches höher als beim Auto.

Doch was sind nun Möglichkeiten auch ohne Brennholz möglichst klimafreundlich und nachhaltig zu heizen? Mittelfristig führt neben einer guten Dämmung und Sanierung kein Weg an der Nutzung einer Wärmepumpe vorbei. Holzheizungen sollten zudem nicht mehr finanziell gefördert werden. Denn sie sind weder klimafreundlich und nachhaltig, stattdessen produzieren sie hohe Feinstaub- und Schadstoffwerte,

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