Ist Wintersporturlaub schlecht für die Umwelt?

In dieser Wintersaison ziehen viele von uns ihre Skier an, um auf die Piste zu gehen! Wintersport ist jedoch weit davon entfernt, ökologisch verantwortlich zu sein. Wir haben ein paar Punkte zusammengetragen, die zeigen, dass Wintersport und Umwelt durchaus zusammenpassen können.

Deutschland Alpen Ski
Frankreich ist im Bereich Wintersport weltweit ganz vorne mit dabei.

In der Winterzeit kann man meist auch ohne viel Schnee schöne Winterspaziergänge unternehmen. Beim Wintersport sieht das mal ganz anders aus. Da braucht man schon recht viel Schnee und der wird in Zeiten des Klimawandels immer knapper. Selbst in den Hochgebirgen wird es immer wärmer und die Schneelage verschlechtert sich von Jahr zu Jahr. In den Alpen fehlte es auch in dieser Saison massiv an Neuschnee. Da mussten Schneekanonen ziemlich oft nachhelfen.

Können Wintersportarten zu 100% "grün" sein?

Wintersportferien sind nicht ohne Auswirkungen auf natürliche Ökosysteme. Jeden Winter stören die tausenden Kilometer Sessellifte die umliegende Vegetation und Fauna. Genau dann, wenn die Wintersportler unterwegs sind, haben manche Tierarten ihre Fortpflanzungszeit und können diese menschlichen Aktivitäten gar nicht leiden. Sie werden durch den Mensch empfindlich gestört. Da wären beispielsweise die Gämse oder sogar das Birkhuhn, ein Vogel der in Alpen der Schweiz lebt.

Eine weitere Bedrohung für die Umwelt ist der Kunstschnee: Es wird 1 Kubikmeter Wasser benötigt um 2 Kubikmeter Kunstschnee zu produzieren. Das stört den Wasserkreislauf erheblich, da Quellenentnahmen ein lokales Defizit in der Ressource verursacht. Während der verschiedenen Produktionsstufen von Kunstschnee kann das entnommene Wasser auch noch weiteren Verlusten nterliegen: durch Lecks in den Zuleitungen oder durch Verdunstung. Darüber hinaus werden Wasserentnahmen in der Regel in Niedrigwasserperioden durchgeführt und können daher die Umwelt noch zusätzlich erheblich stören.

Schneekanone
95 Milliarden Liter Wasser sind notwendig um die Alpen zu beschneien.

Um in die Berge zu gehen und gleichzeitig zur Erhaltung der Umwelt beizutragen, ist es ratsam, die mit der "Grünen Schneeflocke" gekennzeichneten Ziele zu bevorzugen. Dieses Label zeichnet Skigebiete aus, die sich für die Reduzierung der ökologischen Auswirkungen einsetzen. Bisher müssen 21 Kriterien erfüllt sein, damit ein Skigebiet die Bezeichnung "Grüne Schneeflocke" erhält. Diese Kriterien sind nach verschiedenen Kriterien gruppiert, einschließlich der natürlichen und ökologischen Ressourcen.

"Grüner" Urlaub

Neben der Auswahl eines zertifizierten Skigebiets gibt es auch viele Tipps, um verantwortungsbewusster zu bleiben. Hier einige Beispiele, wobei die Liste nicht vollständig ist: Vermeidet bitte Abfahrten außerhalb der markierten Pisten, um die wilde Vegetation nicht zu stören (und um keine Lawinen auszulösen!), am besten in den Wintersport fahren, wenn viel natürlicher Schnee vorhanden ist und nicht dann, wenn wild beschneit werden muss. Bei der Skiausrüstung gilt: Leihen ist besser als kaufen und wenn gekauft wird, dann doch bitte auf nachhaltige Materialien achten.

Die Natur stellt uns tolle Landschaften und Berge zur Verfügung die wir für den Wintersport nutzen. Wir müssen damit verantwortungsvoll umgehen. Dann haben wir noch lange Freude am Wintersport UND an der Natur!

Top Videos