Schockprognose wegen El Niño: 2024 könnte wärmstes Jahr aller Zeiten werden

Mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90 % wird das Wetterphänomen "El Niño" im Pazifikraum bereits in diesem Herbst wieder auftreten. Dies kann mit zahlreichen extremen Wetterereignissen einhergehen, wie z. B. Starkregen in Peru und Dürre in Australien und Indonesien.

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Im Herbst 2023 könnte ein neues El Nino Ereignis bevorstehen mit schwerwiegenden Folgen für unseren Planeten.

Da El Niño auch kurzfristig die globalen Temperaturen erhöht, könnte das Jahr 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. Das berichten Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der Justus-Liebig-Universität Gießen und zweier Pekinger Universitäten in einer aktuellen Analyse.

"Die letzten drei Jahre waren durch La Niñas, d.h. Abkühlung im östlichen und zentralen Pazifik, gekennzeichnet. Diese La Niñas haben die globalen Temperaturen vorübergehend um etwa -0,1 °C gesenkt. Wenn El Niño in diesem Jahr wieder in den Vordergrund tritt, ist mit einem deutlichen Anstieg der globalen Temperaturen zu rechnen", erklärt Hans Joachim Schellnhuber, emeritierter Direktor des PIK.

2024 wahrscheinlich mit neuem globalem Rekord

"Für das Jahr 2024 ist dann mit einem neuen Rekord der globalen Durchschnittstemperatur zu rechnen. Kurzfristig könnte sie sogar 1,5°C über dem vorindustriellen Mittelwert liegen", ergänzt Josef Ludescher vom PIK, Mitautor der Studie. Für ihre El Niño-Vorhersage nutzten die Forscher mehrere von ihnen entwickelte Analysemethoden. Die Analyse der Lufttemperaturen im tropischen Pazifik lieferte ihnen bereits Mitte letzten Jahres die erste Warnung vor dem Auftreten eines El Niño. Die Kombination mit anderen Methoden am Ende des Jahres bestätigte ihre Vorhersage, dass es eine 89-prozentige Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines El Niño-Phänomens in diesem Jahr gab.

Die Lufttemperaturen im Zentralpazifik waren im vergangenen Jahr sehr ungeordnet, d. h. sie verhielten sich weniger gleichmäßig als üblich. Infolgedessen ist ein mäßiger bis starker El Niño im Jahr 2023 wahrscheinlich. Erstmals ist es den Forschern auch gelungen, die Art des El Niño vorherzusagen. Sie erwarten einen ostpazifischen El Niño im Jahr 2023. Wegen der erhöhten Wassertemperatur vor Ecuador und Peru erwarten sie dort starke Niederschläge und wegen der geringeren Planktonbildung deutlich weniger Fischfang. Derzeit befindet sich die gespeicherte Wärme im westlichen Pazifik auf einem Rekordhoch.

Hitzesommer 2023?

In Sachen Wärme oder gar Hitze müssen wir in Deutschland wahrscheinlich gar nicht so lange warten. Die neusten Sommerprognosen sind da und die gehen von einem sehr warmen bis heißen Sommer in Deutschland aus. Besonders warm sollen der Juli und der August ausfallen. Das ist zumindest die aktuelle Prognose vom europäischen Wettermodelle ECMWF.

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Der August 2023 soll laut dem Wettermodell ECMWF deutlich wärmer als normal ausfallen. Das sagt die neuste Berechnung.

Der August soll in den meisten Regionen in Deutschland rund 1,5 Grad wärmer als üblich ausfallen. Damit würde der Monat überdurchschnittlich warm werden. Auch für den Juli werden positive Abweichungen berechnet. Das US-Wettermodell CFS der NOAA sieh das recht ähnlich. Besonders brisant: Juni, Juli und August könnten laut der neusten Berechnung von ECMWF viel zu trocken ausfallen!

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