Droht der Einschlag auf dem Mond? Asteroid 2024 YR4 könnte mit dem Erdtrabanten kollidieren, sagen Wissenschaftler
Könnte Asteroid 2024 YR4 auch auf dem Mond einschlagen? Ja, sagen Wissenschaftler. Im schlimmsten Fall könnte sich Mondmaterial lösen und auf der Erde einschlagen. Dennoch bleibt ein Einschlag eher unwahrscheinlich.

Der Asteroid 2024 YR4 soll im Jahr 2032 der Erde so nahe kommen, dass es eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Himmelskörper die Erde trifft. Neuesten Berechnungen zufolge liegt die Einschlagswahrscheinlichkeit bei 2,3 %, noch vor dem 07.02.2025 wurde die Kollisionswahrscheinlichkeit mit der Erde auf 1,2 % geschätzt.
Der Asteroid könnte auch auf den Mond treffen, haben Wissenschaftler nun festgestellt. Die Einschlagswahrscheinlichkeit ist mit 0,3 % jedoch noch kleiner.
Könnte Mondmaterial die Erde treffen?
David Rankin, ein Betriebsingenieur der Catalina Sky Survey an der University of Arizona, teilte auf der Plattform Bluesky mit, dass der Mond ebenfalls eine geringe, aber nicht auszuschließende Chance hat, getroffen zu werden. Eine solche Kollision würde zweifellos von der Erde aus sichtbar sein.
David Rankin, ein Betriebsingenieur der Catalina Sky Survey an der University of Arizona, gegenüber New Scientist.
Falls der Asteroid auf den Mond aufschlägt, könnte dies enorme Auswirkungen haben: Rankin schätzt, dass die freigesetzte Energie etwa 340 Hiroshima-Bomben entspräche. „Es wäre wahrscheinlich von der Erde aus sehr gut sichtbar“, sagte Rankin gegenüber Live Science.
Der Einschlag würde einen Krater mit einem Durchmesser von bis zu zwei Kilometern verursachen – ein eindrucksvolles Ereignis, aber im Vergleich zu den riesigen Einschlagbecken des Mondes, wie dem South Pole-Aitken-Becken mit mehr als 2400 Kilometern Durchmesser, eher unbedeutend.
„Wir auf der Erde wären ziemlich sicher“, beruhigt Gareth Collins, Professor für Planetenforschung am Imperial College London, gegenüber New Scientist. Auch wenn durch den Einschlag Material ins All geschleudert würde, würde es aller Wahrscheinlichkeit nach in der Erdatmosphäre verglühen, bevor es den Boden erreicht.
Trotz der minimalen Wahrscheinlichkeit einer Kollision beobachten Forscher den Asteroiden 2024 YR4 weiterhin genau. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat die Erlaubnis erhalten, das James Webb Space Telescope (JWST) für eine genauere Untersuchung der Flugbahn und Beschaffenheit des Asteroiden einzusetzen. Bisher wurde seine Größe anhand der Reflexion von Sonnenlicht geschätzt, doch das JWST soll die abgegebene Wärmestrahlung messen und so exaktere Daten liefern.
Rankin sieht keinen Grund zur Panik: „Derzeit besteht immer noch eine 97,9-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass er an der Erde vorbeifliegt.“ Obwohl die Verdopplung der Einschlagswahrscheinlichkeit für Aufregung sorgte, relativiert er: „Es ist nicht dasselbe, wie von 40 % auf 80 % zu kommen. Dieser Asteroid ist nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.“