Alarm an deutschen Stränden: Giftiger Meeresschaum gefährdet Kinder und Tiere!
Was viele nicht wissen: Der scheinbar harmlose Meeresschaum an unseren Stränden könnte eine unsichtbare Gefahr bergen. Neue Untersuchungen zeigen alarmierende PFAS-Vergiftungen – für Kinder, Tiere und die Umwelt.

Eine neue Untersuchung von Greenpeace hat beunruhigende Ergebnisse zur Belastung von Meeresschaum an Nord- und Ostsee-Stränden in Deutschland veröffentlicht.
Bei der Analyse von Schaumproben, die an beliebten deutschen Küstenabschnitten wie Sylt, Sankt Peter Ording und Norderney entnommen wurden, zeigte sich, dass die Konzentrationen von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) alarmierend hoch sind.
Diese Chemikalien, die wegen ihrer extremen Beständigkeit in der Umwelt als „Ewigkeits-Chemikalien“ bekannt sind, gelangen durch den Meeresschaum in die Umwelt und stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar.
Was sind PFAS und warum sind sie gefährlich?
PFAS umfassen eine breite Gruppe von künstlich hergestellten Chemikalien, die in vielen Produkten des Alltags verwendet werden – von wasserabweisenden Outdoorbekleidungen bis hin zu Antihaftbeschichtungen.
Diese Chemikalien sind für ihre Langlebigkeit bekannt und reichern sich in der Umwelt sowie in Lebewesen an, was sie zu einer schwer kontrollierbaren Gefahr macht.
Schockierende Ergebnisse an deutschen Stränden
Die Greenpeace-Studie zeigt nun, dass auch der Meeresschaum an deutschen Stränden erheblich mit PFAS belastet ist. Besonders besorgniserregend sind die hohen Konzentrationen, die bei den Tests an Stränden wie Kühlungsborn und Sylt gefunden wurden.
Gefährdung für Kinder und Tiere
Die Untersuchung deckt auf, dass vor allem Kinder und Haustiere gefährdet sind.
Der Kontakt mit dem schäumenden Wasser, insbesondere in den warmen Sommermonaten, kann zur Aufnahme von PFAS führen.
Kinder, die häufig mit dem Schaum spielen, und Tiere, die ins Wasser gehen oder es lecken, setzen sich einem Risiko aus, das bisher wenig Beachtung fand.
Gealterter Schaum als besonders problematisch
Ein weiteres erschreckendes Ergebnis der Untersuchung ist, dass gealterter Schaum, der am Strand abgelagert ist, eine noch höhere Konzentration an PFAS aufweist als frischer Schaum.
Dies deutet darauf hin, dass die Chemikalien mit der Zeit nicht weniger gefährlich werden, sondern sich im Schaum noch anreichern. In Sylt und Norderney lagen die PFAS-Werte in den Proben immer noch weit über den empfohlenen Grenzwerten für Küstengewässer.
Fehlen von Grenzwerten für PFAS im Meeresschaum
Trotz der ernsten Lage gibt es in Deutschland noch keine festgelegten Grenzwerte für PFAS im Meeresschaum oder Meerwasser. Dies erschwert eine wirksame Überwachung und Kontrolle der PFAS-Belastung.
Die vorliegenden Ergebnisse machen jedoch deutlich, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Gesundheit der Küstengemeinden und die Umwelt zu schützen.
Handlungsbedarf auf politischer Ebene
Greenpeace fordert die Politik auf, endlich klare gesetzliche Regelungen für die Belastung von Meerwasser und -schäumen mit PFAS zu erlassen.
Es ist höchste Zeit, dass auch Deutschland diesem Beispiel folgt und konkrete Schritte zum Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Menschen unternimmt.
sagt Dr. Julios Kontchou, Autor der Studie.
Nord- und Ostsee - Greenpeace warnt: Chemikalien in Meeresschaum https://t.co/L0fBDMy1Vi
— ZDFheute (@ZDFheute) February 3, 2025
Ein Weckruf für die Zukunft
PFAS stellen eine der größten Herausforderungen im Bereich des Umweltschutzes dar. Sie gefährden nicht nur die Gewässer und die Flora und Fauna, sondern auch die Gesundheit der Menschen.
Die Greenpeace-Studie hat uns einen klaren Fingerzeig gegeben: Es muss dringend gehandelt werden, um die Verbreitung dieser „Ewigkeits-Chemikalien“ zu stoppen. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Strände und Meere auch in Zukunft gesund und lebenswert bleiben.
Quellenangabe
Greenpeace. (2025). Untersuchung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) im Meeresschaum an Nord- und Ostsee-Stränden in Deutschland.
Autor: Dr. Julios Kontchou.