Wird´s ein kalter Winter 2021/2022? Update Winterprognose

Was passiert im kommenden Winter. Es ist eine Frage, die den Meteorologen mitunter sehr oft gestellt wird. Daher schauen wir uns heute mal wieder ein Update der Winterprognosen an.

Winterprognosen
Winterprognosen haben in diesen Tagen wieder Hochkonjunktur: am liebsten kündigen die Branchen-Scharlatane einen kalten und schneereichen Winter an.

Die Frage nach dem Winterwetter wird jedes Jahr gestellt. Es gibt tatsächlich nicht wenige Menschen, die sich auf den Winter freuen, besonders dann, wenn es viel Schnee und Eis gibt. Natürlich ist unsere Region in Mitteleuropa nicht gerade dafür bekannt, dass wir besonders schneereiche und strenge Winter bekommen, doch vor jedem Winter ist die Hoffnung immer wieder sehr groß.

Leider gibt es im Vorfeld immer wieder einzelne "Wetterexperten", die genau auf dieses Wunschszenario der Winterfreunde setzen. Da werden generell dann jedes Jahr die extrem kalten und schneereichen Prognosen aus dem Keller geholt und den Anhängern präsentiert. Die sind dann glücklich und zufrieden und dann wird es am Ende doch wie jedes Jahr ein "zu warmer" Winter. Fakt ist: Die vergangenen 10 Winter waren allesamt zum Teil drastisch wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990.

Jedes Jahr vor dem Winter kommen die gleichen Scharlatane aus ihren Ecken und kündigen einen kalten Winter an. Bei der ersten Schneeflocke lässt man sich dann gerne dafür feiern.

Aber: Vor jedem dieser Winter wurden von so manchem Wetterpropheten das Blaue vom Himmel in Sachen Kaltwinter versprochen. Es wird mit Bauernregeln, irgendwelchen Temperatur- oder Monatsregeln agiert. Wenn die Vormonate so und so sind, dann wird der Winter so und so. Das ist natürlich wissenschaftlich völlig unseriöser Blödsinn, verkauft sich aber jedes Jahr aufs Neue wunderbar.

US-Wetterdienst setzt auf leicht zu warmen Winter

Verlässlichkeit gibt es hier nur mit wissenschaftlichen Ansätzen und damit arbeiten die langfristigen Wettermodelle der international anerkannten Wetterdienste. Dort arbeiten studierte Meteorologen täglich an der Weiterentwicklung von entsprechenden Wettermodellen. Doch gerade die Berechnungen über Wochen im Voraus stecken noch in den Kinderschuhen. Man sagt in diesem Fall auch: Sie von experimenteller Art.

Noaa Winterprognose
Der Januar 2022 soll laut NOAA 0,5 bis 1 Grad wärmer als das Mittel der Jahre 1961 bis 1990 ausfallen.

Der US-Wetterdienst NOAA betreibt ebenso wie der europäische Wetterdienst ein solches Langzeitwettermodell. Für den kommenden Winter kündigt das NOAA- Modell leicht zu warme Monate an. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 könnten die drei Monate Dezember, Januar und Februar leicht zu warm ausfallen. Im Mittel sollen die Temperaturen 0,5 bis 1 Grad über dem Klimamittel liegen. Mehr ist an Abschätzung auch kaum möglich. Der Zeitraum ist viel zu breit gefächert, um hier tageweise Prognosen erstellen zu können.

Europäischer Wetterdienst sieht auch zu warmen Winter

Beim europäischen Wetterdienst ist das alles nicht viel anders. Auch da wird mit einem eher zu warmen Winter gerechnet. Während der Dezember nur eine Abweichung von 0,5 Grad bringen soll, könnten Januar und Februar sogar bis zu 1,5 Grad zu warm ausfallen. Keines der führenden Langfristwettermodelle rechnet über alle drei Monate hinweg mit einem kalten Winter.

ECMWF Dezember 2021
Der europäische Wetterdienst rechnet mit einem um 0,5 bis 1 Grad zu warmen Dezember 2021.

Natürlich kann es auch bei dieser aktuellen Winterprognose immer wieder einzelne kühle und kalte Phasen geben, aber die gibt es fast in jedem Winter, auch in jedem Mildwinter. Genau darauf setzen die Scharlatane aus der Branchen. Das hat man besonders gut im vergangenen Februar gesehen. Es gab genau eine kalte Woche im gesamten Winter 2020/2021 und schon hat mich sich feiern lassen, frei nach dem Motto: "Ich hab's doch gesagt, der Winter wird kalt." Mehr Peinlichkeit und Unseriösität geht kaum noch.

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