Schockprognose: Bringt der Polarwirbel Deutschland bald die große Kälte?

Viel Schnee und Dauerfrost bis in die tiefen Lagen? Das ist weiterhin nicht in Sicht. Im Januar werden sich in tiefen Lagen von Deutschland keine weißen Winterlandschaften mehr einstellen. Doch was bringt der Februar? Schlägt der Winter dann nochmal so richtig zu?

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Wie jedes Jahr verbreiten die üblichen Verdächtigen der Wetterbranche hre Polarwirbelgerüchte. Der Febraur 2023 soll demnach extrem kalt und schneereich werden. Was ist dran?

In den tiefen Lagen gab es vor einigen Tagen etwas Neuschnee. Der ist aber meist schon abgetaut. Nun haben wir das Hoch Beate zu Gast und das bringt größtenteils nasskaltes und trübes Wetter. Die Sonne macht sich überall rar. Es dominieren die Wolken, der Nebel und Hochnebel. Ein richtig ekliges Wetter. Neue Kälte oder gar weiße Winterlandschaften bis in tiefe Lagen wird es im Januar in Deutschland nicht mehr geben. Das steht fest. Montag und Dienstag, zum Januarende werden sogar im Westen und Norden bis zu 6 oder 7 Grad gemessen und es fällt Regen.

Heute fällt allerdings aus der Wolkendecke im Westen etwas Schnee oder gefrierender Regen. Von der Nordsee bis zum Oberrhein fällt immer wieder mal etwas vom Himmel. Viel ist es nicht, aber es kann stellenweise zu erheblicher Glätte kommen. Es braucht nur ein wenig Sprühregen und schon sind die Straßen glatt. Am Donnerstagmorgen haben bereits Mannheim, Wiesbaden und Bonn leichten gefrierenden Sprühregen gemeldet. Wer aus dem Haus geht, sollte unbedingt sehr vorsichtig sein. Auf Gehwegen und Straßen kann es rutschig sein.

Die Prognose für den Februar? Kommt die große Kälte?

Diverse Medien berichten über einen großen Vorstoß kalter Luftmassen im Februar. Mal wieder soll der Polarwirbel schuld sein. Aufmerksame Leser der vergangenen Jahre bei daswetter.com wissen allerdings mittlerweile, dass dieses Wettermärchen bereits seit Jahren immer wieder ausgegraben wird. Immer wieder soll die große Kälte nach Deutschland kommen, schuld daran habe der gestörte Polarwirbel. Es ist jährlich aber immer die gleiche unseriöse Spekulation. Die führenden seriösen Langfristwettermodelle zeigen bis zum 10. Februar keinerlei Kälte oder gar Dauerfrost in Deutschland.

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Laut dem CFS Modell der NOAA soll der Februar 2023 deutlich zu warm ausfallen.

Ganz im Gegenteil: Anfang Februar sieht es in den Wettermodellen aktuell sogar nach einem Vorstoß sehr milder Luftmassen aus. Atlantische Sturmtiefs streifen Deutschland und machen alle winterlichen Fantasien den Gar aus. Weit und breit in Deutschland kein extremer Kaltluftvorstoß in Sicht. Das hält natürlich einige Scharlatane der Wetterbranche nicht davon ab, ständig den Polarwirbel in den Fokus zu rücken und bei den Menschen Angst zu erzeugen, eben weil angeblich die große Kälte kommen soll.

Februar 2023 soll deutlich zu warm werden

Der Januar 2023 ist Stand bis gestern immer noch 5,3 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1961 bis 1990. Damit ist es ganz knapp immer noch der wärmste Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Der Februar soll ebenfalls rund 2 bis 3 Grad wärmer als das Klimamittel ausfallen. In Sachen Niederschlag soll der Monat in Süddeutschland zu trocken ausfallen, sonst sind normale Niederschlagsmengen zu erwarten.

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Das europäische Wettermodell ECMWF sieht ebenfalls einen viel zu warmen Februar 2023 für Deutschland.

Anzeichen für extreme Kälte oder gar dauerhaften Flachlandwinter mit Dauerfrost gibt es in Deutschland nicht. Das wird die Scharlatane der Branche natürlich nicht davon abhalten, auch in den nächsten Tagen und Wochen extreme arktische Kälte herbeizuphantasieren. Aber ihr könnt Euch entspannen: Von diesen winterlichen Wetterextremen ist weit und breit nichts in den seriösen Wettermodellen zu sehen1

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