Von Sommer zu Frost in 24 Stunden – selbst Wetterprofi Habermehl ist überrascht von diesem extremen Kälteeinbruch

Sonnenbaden am Donnerstag, Eiskratzen am Sonntag? In nur wenigen Stunden rauschen die Temperaturen in den Keller. Das steckt hinter dem Wetterchaos.

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Am Sonntag- und Montagmorgen dürfte in vielen Landesteilen von Deutschland wieder Scheibenkratzen angesagt sein.

Deutschland erlebt gerade das wohl extremste Wetter-Hin-und-Her des Jahres. Während sich viele über sommerliche Temperaturen von bis zu 24 Grad freuen, kündigt sich im Hintergrund bereits ein massiver Absturz an. Innerhalb kürzester Zeit kippt das Wetter – und mit ihm die gute Laune der Sonnenfans.

Was sich jetzt noch nach T-Shirt-Wetter anfühlt, wird schon bald zum frostigen Erwachen führen. Denn am Wochenende heißt es: raus aus den Flip-Flops, rein in die Winterjacke. Der Frühling macht Pause, und das schneller, als uns lieb ist.

Von fast Sommer direkt in den Gefrierschrank

Der Wechsel kommt quasi über Nacht: Freitag noch Sonne satt und Temperaturen, die eher an Mai oder Juni erinnern – und keine 48 Stunden später rutschen wir in vielen Regionen unter die Null-Grad-Marke. Am Samstag bleibt es im Nordosten teils nur knapp über 10 Grad, Sonntagfrüh droht dann verbreitet Bodenfrost. Besonders betroffen: der Osten und die Mitte Deutschlands. Aber auch im Westen sind frostige Ausreißer möglich. Und das, obwohl es tags zuvor noch eher nach Grillwetter aussah. Das ist kein klassisches Aprilwetter mehr – das ist ein Temperatur-Stunt der Superlative.

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Am Freitag ist es in Deutschland fast schon frühsommerlich warm. Die Höchstwerte erreichen mehr als 20 Grad, in der Spitze könnten es sogar bis zu 22 oder 23 Grad werden.

Was genau passiert da am Himmel?

Der Wetterumschwung hat eine einfache, aber wirkungsvolle Ursache: Ein stabiles Hochdruckgebiet bleibt uns zwar erhalten, rutscht aber minimal nach Westen. Das öffnet eiskalten Luftmassen aus dem Nordosten Tür und Tor. In der Höhe strömt dann arktische Kaltluft ein, die sich rasend schnell bis zum Boden durchsetzt. Die Folge: Statt milder Nächte plötzlich frostige Frühwerte. Während es oben in der Atmosphäre bis zu minus 12 Grad kalt wird, fühlt es sich unten eher wie im tiefsten Winter an – und das mitten im April.

Trocken, sonnig – und trotzdem bitterkalt

So verrückt es klingt: Das Wetter bleibt sogar ziemlich schön. Keine Regenwolken, keine Sturmböen, keine graue Tristesse. Stattdessen: klare Nächte, blauer Himmel, viel Sonne. Nur eben bei Temperaturen, die man so eher im Februar erwarten würde. Und genau das macht die Sache gefährlich – denn wer sich von der Sonne täuschen lässt, riskiert morgens klamme Finger und gefrorene Autoscheiben. Gartenfreunde aufgepasst: Empfindliche Pflanzen unbedingt schützen – sonst war’s das mit der Blütenpracht.

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Am Montagmorgen startet Deutschland eisig kalt in die neue Wetterwoche. Da ist sogar wieder Scheibenkratzen angesagt.

Achterbahnfahrt mit Ansage

Aprilwetter ist bekannt für seine Launen – aber dieses Mal schießt es den Vogel ab. Binnen eines Tages von fast 25 Grad auf Nachtfrost? Das hat schon Seltenheitswert. Wer sich also auf den Frühling gefreut hat, sollte lieber nochmal die Mütze rausholen. Und auch wenn der Montag ebenfalls noch kalt startet: Langfristig bleibt es spannend, denn der April kann – wie wir nun wissen – jederzeit völlig eskalieren. Wer also auf Nummer sicher gehen will, packt morgens Schal und Sonnenbrille ein. Man weiß ja nie.