Sibirische Kälte rollt an: Nach goldenem Oktober droht der Frosthammer – kommt jetzt der frühe Winter? Experte erklärt!
Die milden Tage sind gezählt: Eiskalte Luftmassen aus Sibirien rasen auf Deutschland zu. Der Herbst kippt – und Meteorologen warnen vor einem überraschenden Wintergruß mitten im Oktober.

Was sich derzeit auf den Wetterkarten abzeichnet, lässt selbst erfahrene Meteorologen aufhorchen. Nach goldenem Oktoberwetter mit Sonne und zweistelligen Temperaturen steht Deutschland ein dramatischer Kaltlufteinbruch bevor. Ausgerechnet aus dem fernen Sibirien strömt zum ersten Mal in diesem Herbst eiskalte Luft nach Mitteleuropa.
Die Folge: Die Temperaturen purzeln in den Keller – vielerorts werden tagsüber kaum noch 10 bis 14 Grad erreicht, in den Nächten droht sogar Bodenfrost. „Das ist ein markanter Wetterumschwung“, heißt es von Wetterexperten. Und dieser kann sich durchaus sehen – oder besser gesagt: spüren – lassen.
Sibirische Luft übernimmt – Sonne statt Nebel, aber klirrend kalt
Während die milde Atlantikluft der vergangenen Wochen weicht, setzt sich eine völlig andere Wetterlage durch. Die Luft aus dem Osten ist trocken, klar und deutlich kälter. Das bedeutet: mehr Sonne, aber auch eisige Nächte. Nebel und Hochnebel, die bisher hartnäckig über den Niederungen hingen, haben nun schlechtere Karten.

Wer also tagsüber Sonne genießen will, kommt auf seine Kosten – aber wer früh aus dem Haus muss, sollte sich warm einpacken. In den Mittelgebirgen sind die ersten Schneeflocken des Herbstes nicht ausgeschlossen. Deutschland erlebt damit den ersten echten Hauch von Winter.
Schock im Oktober: Was steckt meteorologisch dahinter?
Ein derart früher Kaltluftausbruch ist kein Zufall. Verantwortlich ist eine blockierende Hochdrucklage über Skandinavien, die den Zustrom kontinentaler Kaltluft nach Mitteleuropa ermöglicht. Diese Wetterkonstellation erinnert an klassische Winterlagen, bei denen kalte, trockene Luft aus Russland und Sibirien weit nach Westen vorstößt.
Doch was jetzt im Oktober passiert, muss nicht zwangsläufig ein Vorbote für den Winter sein – auch wenn die Parallelen auffallen. Frühe Kältewellen können, müssen aber nicht, auf einen harten Winter hindeuten. Trotzdem: Der Zeitpunkt ist ungewöhnlich früh, und das sorgt für Gesprächsstoff unter Wetterfans.
Modelle sehen Trendwende im Januar – Winter mit zwei Gesichtern?
Ein Blick auf die aktuellen Langfristprognosen von ECMWF und GFS zeigt: Der Winter 2025/26 wird insgesamt wohl eher mild. Doch ein Monat tanzt aus der Reihe – und das ist der Januar! Beide Modelle rechnen mittlerweile mit einem „normal temperierten“ Monat, also Werten nahe dem langjährigen Durchschnitt (1991–2020).
Besonders auffällig: Die Niederschläge sollen unterdurchschnittlich ausfallen. Das spricht für stabile Hochdrucklagen – und die bringen oft ruhiges, aber eiskaltes Inversionswetter. Wer also auf Schnee wartet, könnte enttäuscht werden. Doch wer das klassische Wintergefühl sucht, könnte im Januar fündig werden.
Trocken, sonnig, gefühlt eisig – der mögliche Wintertrend
Sollten sich die Hochdrucklagen durchsetzen, droht der typische „gefühlte Kaltwinter“. Während die Statistik moderate Temperaturen zeigt, sorgt die klare, trockene Luft für Frostnächte, Reifglitzer und klirrend kalte Morgen. In den Tälern hängt der Nebel, während in den Bergen strahlende Sonne herrscht – ein Winter wie aus dem Bilderbuch, aber mit wenig Schnee.
Meteorologen warnen allerdings: Diese Prognosen sind noch unsicher, die Atmosphäre reagiert derzeit empfindlich auf Veränderungen im Nordatlantik. Trotzdem: Die Tendenz geht zu einem Winter mit starken Hochdruckphasen und zeitweise frostigen Abschnitten.
Erster Vorgeschmack auf das, was kommen könnte
Der plötzliche Sibirien-Schub Mitte Oktober dürfte also mehr sein als ein kurzlebiger Wettergag. Er zeigt, dass die kalte Jahreszeit auf der meteorologischen Bühne bereitsteht. Wenn sich die Strömungsmuster in den kommenden Wochen weiter festigen, könnte der Winter 2025/26 trotz milder Gesamtprognose phasenweise richtig kalt und trocken werden. Für viele ein Schock nach den warmen Vorjahren – für andere ein lang ersehnter Hauch von echtem Winter. Klar ist: Der goldene Oktober verabschiedet sich spektakulär – und Deutschland steht vor einem frostigen Kapitel, das gerade erst beginnt.