Achtung, Winterfalle: Wie die ‚Grenzschicht‘ uns das Wetter verdirbt!

Der Winter hält uns fest im Griff – Nebel, Frost und Glätte sind allgegenwärtig. Doch hinter diesem trüben Wetter steckt ein unsichtbares Phänomen, das Meteorologen verrückt macht: die „Grenzschicht“.

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Achtung: Die feuchte, kalte Luft in der Grenzschicht sorgt nicht nur für trübes Wetter, sondern auch für Glättegefahr.

Wer sich in den letzten Tagen über das trübe Winterwetter geärgert hat, wird von Meteorologen immer wieder ein Begriff hören: „Grenzschichtproblematik“.

Aber was genau bedeutet das und warum sorgt sie im Winter für so viel Kopfschmerzen? Wir erklären, was hinter diesem Wetterphänomen steckt – und was uns in den kommenden Tagen erwartet.

Was ist die „Grenzschicht“?

Stellt euch vor, die Erde und der Himmel sind wie zwei miteinander verbundene Räume. Zwischen diesen beiden „Räumen“ gibt es eine Schicht, die als Grenzschicht bezeichnet wird – das ist der unterste Teil der Atmosphäre, der bis etwa 1,5 km über dem Boden reicht. In dieser Schicht passiert während des Winters alles: Die Feuchtigkeit aus der kalten Luft bleibt hier gefangen, und es wird richtig ungemütlich.

Das Phänomen „Inversion“ – wenn die kalte Luft nicht nach oben kann

Auch im Winter gibt es ein häufiges Wetterphänomen, das Meteorologen als „Inversion“ bezeichnen. Das klingt kompliziert, bedeutet aber nur, dass die kalte Luft unten bleibt, während oben wärmere Luft „steckt“.

Diese „Schichtung“ sorgt dafür, dass die Luft nicht so richtig zirkuliert. Und das ist schlecht für unser Wetter: Die feuchte, kalte Luft bleibt am Boden und bildet Nebel, während die warme Luft oben durchhängt und die Sonne nicht durchkommt.

Nebel, Reif und Glätte – der Winterspuk in der Grenzschicht

Die feuchte, kalte Luft in der Grenzschicht sorgt nicht nur für trübes Wetter, sondern auch für Glättegefahr. Besonders nachts, wenn die Temperaturen sinken, kann sich Reif auf den Straßen bilden. Auch wenn der Tag verhältnismäßig mild erscheint, bleiben die Boden- und Luftschichten noch „eingefroren“ und bieten so die perfekte Grundlage für glatte Straßen und gefährliche Unfälle.

Und der Nebel? Der bleibt, wenn der Wind nicht kräftig genug ist, um die Luft zu mischen. In den Tälern und flachen Gebieten wird der Nebel bis zum späten Vormittag oder sogar den ganzen Tag über hartnäckig hängen. Das bedeutet, dass es nicht nur ungemütlich aussieht, sondern auch oft die Sicht beeinträchtigt.

Was bedeutet das für das kommende Wetter?

Am Samstag-

...wird es im Süden und im Bergland weitgehend sonnig, während in den Niederungen und im Norden häufig Nebel oder Hochnebel auftreten, die sich nur langsam auflösen.

Dies liegt an der stabilen Grenzschicht, die die feuchte, kalte Luft am Boden hält und eine vertikale Luftzirkulation verhindert. In den betroffenen Regionen kann der Nebel bis zum Nachmittag anhalten.

Die Temperaturen erreichen tagsüber Werte zwischen -1 und 5 Grad, mit milderen 7 Grad im Westen. In den höheren Lagen, wo die Luft nicht durch Nebel blockiert wird, ist es milder, und teilweise werden auch 10 Grad erreicht.

Nachts bleibt es in den Niederungen oft klar, wobei die kalte Luft aufgrund der Grenzschicht stark ausstrahlt, was zu Temperaturen von -3 bis -8 Grad führt.

In den Alpentälern kann es sogar bis zu -10 Grad kalt werden, da dort die kalte Luft in den tiefen Tälern "eingesperrt" bleibt und der Frost besonders stark ausfällt.

Am Sonntag-

...wird es nach der Auflösung des Nebels in vielen Regionen zunehmend sonnig, besonders im Süden und im Bergland. Doch im Norden bleibt es weiterhin trüb, da dort die Grenzschicht durch eine stabile Luftschichtung verhindert, dass sich die Luft ausreichend vertikal mischt. Dadurch bleibt die feuchte, kalte Luft am Boden gefangen, was die Bildung von Nebel begünstigt und die Sonne nur schwer durchdringen kann.

Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen 2 und 8 Grad, mit milderen Werten in den höheren Lagen.

Nachts wird es jedoch wieder deutlich kälter, da die Grenzschicht eine effiziente nächtliche Ausstrahlung verhindert. Besonders in den Alpentälern kann es dann bis zu -10 Grad kalt werden. Die kalte Luft bleibt in den Niederungen durch die stabile Grenzschicht „eingeschlossen“, was zu starkem Frost führt.