Winterschwimmen und Eisbaden liegen im Trend. Doch, was ist der Unterschied?

Eine Abkühlung im kalten Nass soll unser Immunsystem stärken und unsere Laune, auch in den dunklen Wintermonaten, anheben. Klar ist, dass wir im kühlen See unseren Körper einer Extremsituation aussetzen.

Winterschwimmen im See

So sollte vor dem ersten Experimentieren ein Besuch bei der Hausarztpraxis im Kalender stehen.

Kurz erstmal zum Check-Up?

Bei einer durchschnittlichen Körpertemperatur von 36,5 Grad ist die Differenz zur Wassertemperatur im November bis März oftmals über 20 Grad. Es reicht somit aus, wenn wir mit normaler Badekleidung in ein Gewässer gehen, was um die 15 Grad hat.

Dabei ist das Winterschwimmen deutlich besser für den Körper zu ertragen als das gehypte Eisbaden. Wissenschaftlich gesehen ist das Schwimmen im kalten See oder Meer für ein paar Minuten machbar, sofern keine chronischen Erkrankungen oder Herzerkrankungen vorliegen.

Sauna und Winterschwimmen hat Tradition

In den nordeuropäischen Ländern liegt es aktuell sehr im Trend abends gemeinsam eine kleine Runde im Meer zu schwimmen und sich in mobilen Saunakabinen wieder aufzuwärmen.

Ein kleiner Check-Up kann vor ungewollten Folgen schützen

An manchen Orten in Süddeutschland lassen sich auch solche Saunakabinen an Seen finden. Das Meer hat den Vorteil, dass wir in Ruhe die Kälte auf uns einwirken lassen können ohne direkte Panikreaktionen im Körper hervorzurufen.

Stress und Panikreaktionen treten schnell auf

Eisbaden mit einer tatsächlichen niedrigen Wassertemperatur ist hingegen nicht zu empfehlen. Es gibt bei dem Trend ähnliche positive Effekte wie beim Winterschwimmen. Doch ist der körperliche Stress in noch kälterem Wasser deutlich höher. Die Gefahren sollten somit beim Eisbaden in Ruhe abgewogen werden. Beide Formen sind tatsächlich sportliche Hochleistungsdisziplinen, die von Organisationen geregelt werden.

„Diese Richtlinien unterscheiden zwischen Schwimmen in Eiswasser von -2 bis +2 Grad, gefrorenem Wasser von +2,1 bis 5 Grad und kaltem Wasser von 5,1 bis 9 Grad. Beim Schwimmen unter eisigen Bedingungen ist zu beachten, dass viele Menschen das ganze Jahr über regelmäßig in Wassertemperaturen schwimmen, die nicht so extrem sind.“ , so das Team der UIT University.

Wissenschaftlich ist die Lage sehr dünn

Eine gute Alternative zu dem Schwimmen oder Baden bieten laut der Wissenschaft kurze und kalte Duschen. Das Abduschen mit kaltem Wasser hat durchaus ähnliche positive Effekte für das Immunsystem und unsere Stimmung. Generell werden in solchen Situationen eine ganze Menge Glückshormone und Adrenalin ausgeschüttet.

Positive Effekte für das Winterschwimmen und Eisbaden lassen sich wissenschaftlich nur als Tendenzen ausmachen, so können sie das Immunsystem stärken und die Stimmung verbessern.

Quellenhinweise

Cain, T. Brinsley, J. Bennett H, Nelson M, Maher C, et al. (2025) Effects of cold-water immersion on health and wellbeing: A systematic review and meta-analysis. PLOS ONE 20(1): e0317615.

Espeland, D., de Weerd, L., & Mercer, J. B. (2022). Health effects of voluntary exposure to cold water – a continuing subject of debate. International Journal of Circumpolar Health, 81(1).