Endlich etwas Ruhe: Das kleinste Krankenhaus Deutschlands genießt die Zeit ohne Urlauber

Auf einer Nordseeinsel, nah an der niederländischen Grenze und weit draußen im Meer, liegt das kleinste Krankenhaus in Deutschland. Das Krankenhaus befindet sich direkt im Zentrum der Stadt.

Wenn die Urlaubsgäste weniger werden, tritt wieder etwas mehr Ruhe ein

Besonders in der Hochsaison ist das Krankenhaus gut ausgelastet.

Viel Trubel gibt es im Frühjahr und Sommer

Im Sommer kommen Urlaubsgäste auf die kleine Station oder werden ambulant betreut.

„In der Hochsaison haben wir viele Fahrradunfälle. Seien es Kinder aus der Jugendherberge oder Menschen, die in der Heimat wenig Fahrpraxis haben und die Wege auf Borkum nicht so gut kennen. Anders als früher kommen viele ältere Menschen auf die Insel“, sagt der leitende Chefarzt Dr. Stefan K. Förg.

Vieles, was wir im Inselkrankenhaus Borkum vorfinden, kennen wir aus Kliniken auf dem Festland.

Auch die Strukturen sind ähnlich, nur die Wege deutlich kürzer. Anders als an Kliniken auf dem Festland läuft hier die telemedizinische Verbindung auf Hochtouren.

Enge Zusammenarbeit mit Klinikum Leer

Das kleine Klinikum ist mit dem Mutterkonzern der Klinikum Leer gGmbH bestens verbunden. Viele Verdachtsdiagnosen und vor allem Röntgenbefunde werden mit den Kolleginnen und Kollegen auf dem Festland besprochen. Chefarzt Dr. Stefan K. Förg und sein Team sind spezialisiert auf Notfallmedizin und Innere Medizin. Sie können somit nicht alle Unfälle allein beurteilen.

„Durch die telemedizinische Anbindung an das Klinikum Leer haben wir direkte Verbindungen zu den Fachabteilungen des Klinikums. Bei speziellen Fällen können wir auch mit anderen Kliniken und deren Spezialabteilungen in Kontakt treten und gemeinsam die bestmögliche Therapie finden“, erklärt Dr. Stefan K. Förg.

Jedoch sind am kleinsten Klinikum viele konservative Therapien möglich. Von kreislaufstabilisierenden Maßnahmen nach einem Sonnenstich bis hin zum Anlegen einer Gipsschiene nach einem Sturz ist alles machbar.

Starker Sonnebrand kann dem Körper extrem zusetzen

Auch intensivmedizinisch können Patientinnen und Patienten betreut werden, bis sie von einem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden können.

Kinder werden oftmals ausgeflogen

Ebenso werden Kinder bei schwereren Infektionen lieber schnell mal aufs Festland gebracht. Neben den vielen Urlaubern im Sommer kommen im Winter Rehagäste oder Einheimische in die Klinik.

Bei Rehagästen mit Atemwegserkrankungen kommen teilweise starke Infektionen vor, die klinisch behandelt werden müssen. Das Reizklima der Nordsee ist in der Regel gut und förderlich, doch manchmal kann es auch schädlich sein und zu neuen Krankheiten führen. Vor allem in den Wintermonaten kommt es zu längeren Klinikaufenthalten von bis zu zehn Tagen.

Quellenhinweise

Forum-Magazin. (2025). Weniger ist manchmal „Meer“. Hochsaison im kleinsten Krankenhaus Deutschlands. Wissen.

NDR. (2024). Die Nordreportage: Hochsaison im Inselkrankenhaus. Dokumentationen und Reportage.