Einsam zu Weihnachten: Neue Studie zeigt, welche Rolle KI dabei spielt
Weihnachten gilt als Fest der Liebe. Doch für viele Menschen regiert an den Feiertagen die Einsamkeit, wie eine neue Studie zeigt.

Es ist dieser Moment, in dem die Lichterketten funkeln, der Duft von Zimt durch die Wohnung zieht und doch ein leises Ziehen im Herzen bleibt. Weihnachten gilt als das Fest der Liebe, trifft aber viele Menschen an einem besonders verletzlichen Punkt. Das zeigt eine neue repräsentative Studie von O2 Telefónica über Einsamkeit und die Rolle digitaler Medien eindrucksvoll.
Jeder Zweite ist an Weihnachten einsam
Die Feiertage verstärken Gefühle, die man sonst vielleicht überspielt: Jeder Zweite in Deutschland fühlt sich laut der aktuellen Umfrage allein. Bei jedem Fünften sind diese Empfindungen sogar intensiver als im restlichen Jahr.
Besonders junge Menschen leiden: 33 Prozent der 18- bis 24-Jährigen erleben Weihnachten als einsamer als sonst. Zum Vergleich: In der Altersgruppe 60 bis 75 Jahre sind es nur 15 Prozent.
Welche Gründe stecken dahinter?
Für 50 Prozent der Befragten liegt das Gefühl der Einsamkeit daran, dass Freunde oder Familie. Ebenfalls 50 Prozent fühlen sich durch Erinnerungen an frühere, schönere Zeiten getriggert. Für 37 Prozent steckt der gesellschaftliche Druck, an Weihnachten "glücklich wirken zu müssen" hinter der Einsamkeit. Eine Mischung, die oft mitten ins Herz trifft. Und viele dazu bringen, sich Trost dort zu suchen, wo er sofort verfügbar ist: auf dem Bildschirm.
Digitales Ablenkungsmanöver
Vor allem zu Weihnachten boomen die Streamingdienste. 70 Prozent der Befragten versuchen, die Einsamkeit mit Filmen und Serien im Keim zu ersticken. Bei den Jüngeren, also der sogenannten Gen Z, sind es dagegen vor allem digitale Angebote, die helfen. 40 Prozent beschäftigen sich wie selbstverständlich mit Chat-Bots oder KI-Tools. 36 Prozent scrollen durch TikTok oder Instagram. Insgesamt nutzen 87 % der 18- bis 40-Jährigen Social Media mehrmals pro Woche. Sogar - oder vor allem - an den Feiertagen.
Künstliche Intelligenz als Rettungsanker zu Weihnachten
Was bei der Studie allerdings die größte Überraschung darstellt: Die Tatsache, dass die Gen Z sieht KI als emotionalen Anker sieht. 50 Prozent der Unter-24-Jährigen sprechen regelmäßig mit Chatbots. Viele würden auch an Weihnachten eine KI nutzen, wenn sie sich einsam fühlen. Bei den Älteren sieht das anders aus: Im Alltag reden nur 14 Prozent der 40- bis 59-Jährigen mit KI. Doch zu Weihnachten steigt die Bereitschaft plötzlich auf 37 Prozent an. Selbst in der Gruppe 60+ kann sich jeder Fünfte vorstellen, KI gegen Einsamkeit einzusetzen