Der Erdbeermond 2025: Ein seltenes astronomisches Schauspiel am Juni-Himmel
Am 11. Juni 2025 ereignet sich am nächtlichen Himmel ein außergewöhnlich seltenes Naturphänomen: der sogenannte „Erdbeermond“, der traditionelle Vollmond im Juni, wird in diesem Jahr besonders tief am Horizont stehen.

Dieses Ereignis markiert den tiefsten Vollmond über der Nordhalbkugel seit 2007 – eine Konstellation, die nur etwa alle 18,6 Jahre auftritt.
Grund dafür ist der sogenannte große Mondstillstand (major lunar standstill), ein Effekt der komplexen Bahndynamik des Mondes.
Bahndynamik: Warum der Mond so tief steht
Die Umlaufbahn des Mondes ist gegenüber der Erdbahnebene – der sogenannten Ekliptik – um etwa 5,1 Grad geneigt. Die Ekliptik selbst wiederum ist um rund 23,4 Grad gegenüber dem Himmelsäquator geneigt.
Diese beiden Neigungen überlagern sich, sodass der Mond im Extremfall eine Deklination von bis zu ±28,7 Grad erreicht. Diese extremen Mondstände wiederholen sich in einem Zyklus von rund 18,6 Jahren.
Im Juni 2025 erreicht der Mond eine besonders südliche Deklination von −28°24.1′, was ihn auf der Nordhalbkugel ungewöhnlich tief über dem Horizont erscheinen lässt.
Atmosphärische Effekte: Farbenspiel und optische Täuschungen
Obwohl der Vollmond mit einer mittleren Entfernung von rund 399.600 Kilometern kein sogenannter „Supermond“ ist, wird er durch atmosphärische Effekte spektakulär wirken.
Beim Durchgang durch die dichte Atmosphäre am Horizont wird kurzwelliges Licht stärker gestreut – ein Effekt, der als Rayleigh-Streuung bekannt ist. Dadurch erscheint der Mond in goldenen bis orangeroten Farbtönen.
Zudem verstärkt die sogenannte Mondillusion – eine optische Täuschung, bei der der Mond in Horizontnähe größer wirkt – den visuellen Eindruck zusätzlich.
Herkunft des Namens „Erdbeermond“
Der Begriff „Erdbeermond“ stammt aus der Kultur der nordamerikanischen Algonquin-Völker. Sie benannten den Juni-Vollmond nach der Reifezeit der Erdbeeren, die in dieser Phase des Jahres beginnt.
Die Bezeichnung hat also keinen Bezug zur tatsächlichen Farbe des Mondes, sondern verweist auf eine phänologische Besonderheit des Frühsommers.
Astronomischer Kontext und astrologische Deutung
Der Vollmond tritt am 11. Juni 2025 um 09:43 Uhr MESZ in seine exakte Phase.
Sichtbar ist er jedoch bereits in der Nacht zuvor: In Berlin geht der Mond am 10. Juni gegen 22:30 Uhr MESZ auf.
Astronomisch befindet sich der Mond dabei im Sternbild Ophiuchus (Schlangenträger), das zwar in der Astronomie offiziell, in der westlichen Astrologie jedoch inoffiziell geführt wird.
Zyklischer Ausblick
Der Erdbeermond 2025 ist zugleich der letzte Vollmond vor der Sommersonnenwende am 21. Juni – und vereint mehrere Extrempunkte im Sonnen-Mond-Zyklus.
Während der Mond auf der Nordhalbkugel extrem tief steht, erreicht er auf der Südhalbkugel gleichzeitig einen Höchststand.
Wer dieses besondere Ereignis verpasst, bekommt erst im Jahr 2043 erneut die Gelegenheit, eine vergleichbare Mondstellung zu beobachten.