"Sehr intensiver tropischer Wirbelsturm" rauscht auf Madagaskar zu!

Der tropische Wirbelsturm "Freddy" nimmt Kurs auf Madagaskar. Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und Niederschlagsmengen um 300 mm innerhalb von 48 Stunden stehen für die Küstenregion um Mananjary bevor.

Wirbelsturm, Zyklon
Ein tropischer Wirbelsturm transportiert gigantische Mengen an Feuchtigkeit. Nur im Zentrum des Sturms - dem Auge - ist es verhältnismäßig trocken.

Tropische Wirbelstürme gibt es nicht nur Nordatlantik rund um die USA, sondern in allen tropischen Gewässern - außer dem Südatlantik. Das liegt daran, dass für die Bildung solcher Systeme eine sehr hohe Wasseroberflächentemperatur von mehr als 28 °C nötig ist. Im Südatlantik ist das Wasser dafür schlicht und ergreifend zu kalt.

Nomenklatur abhängig vom Ozean

Der bekannte Begriff "Hurrikan" bezieht sich hierbei nur auf die Systeme, die sich im Nordatlantik und Nordpazifik bilden, also meist genau die Stürme, die die USA betreffen. Weil über diese Stürme hierzulande intensiv berichtet wird, ist "Hurrikan" auch dem geläufigste Begriff für Tropische Wirbelstürme.

Für tropische Systeme in den weiteren Weltmeeren ist die Bezeichnung jedoch nicht korrekt. Ein tropischer Wirbelsturm im westlichen Pazifik wird "Taifun" genannt, im indischen Ozean spricht man dagegen von einem "Zyklon".

Ein genau solcher Zyklon hat sich im indischen Ozean gebildet und den Namen "Freddy" erhalten. Das System zog gestern etwa 150 km nördlich an Mauritius und La Reunion vorbei und nimmt nun Kurs auf die Ostküste Madagaskars. Mit mittleren Windgeschwindigkeiten (10 Minuten Mittel) von 240 km/h und Böen von bis zu 295 km/h erreichte das System die höchste Kategorie, die im südwestlichen indischen Ozean klassifiziert wird. Der Sturm ist damit ein Very Intense Tropical Cyclone.

Wie die Satellitenaufnahmen zeigen, weist "Freddy" nicht nur eine beeindruckende Symmetrie auf, sondern kann auch schon auf eine beeindruckende zurückgelegte Strecke zurückblicken. Dass tropische Wirbelstürme über einen so langen Zeitraum existieren, kommt nur selten vor. Häufig werden die Systeme nach einigen Tagen in außertropische Regionen verdrängt und verwandeln sich dort während der sogenannten extratropical transition zu gewöhnlichen Tiefdruckgebieten.

Trifft ein tropischer Wirbelsturm auf Land, so schwächt er sich rapide ab. Dies liegt zum einen an der stark erhöhten Reibung und zum anderen an dem Verlust seiner größten Energiequelle, dem warmem Meereswasser. "Freddy" könnte Madagaskar jedoch so schnell überqueren, dass er als tropischer Zyklon der untersten Kategorie wieder auf offenes Meer trifft und dann weiter Kurs auf die Küste Mosambiks nimmt.

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