Wetterbilanz Januar 2024 - Trotz winterlicher Episode zu warm

Kontrastreich zeigte sich der Januar. Schnee und Temperaturen unter Null brachten Winterfeeling, aber auch schon frühlingshafte Temperaturen waren mit dabei. Am Ende war der Januar zu warm und nasser als üblich.

Schnee Kälte Frost
Mancherorts gab es im Januar Schnee (Symbolbild; Quelle: Adobe Stock)

In puncto Temperatur zeigte sich der Januar durchaus abwechslungsreich. Relativ milde, aber auch durchaus frostige Abschnitte wechselten sich ab. Begonnen hatte der Monat mit einer milden Phase, bevor es einen winterlichen und frostigen Einbruch gab. Danach erreichten die Temperaturen Werte, die für einen Januar üblich sind. Das letzte Drittel war erneut von vergleichsweise milden Temperaturen geprägt.

Trotz vereinzelter frostiger Tage war der Januar am Ende 2,0°C wärmer als der Durchschnitt der langjährige Referenzperiode 1961 - 1990. Im Vergleich zur aktuellen Vergleichsperiode 1991 - 2020 betrug die Abweichung 0,6°C. Dies verdeutlicht den Einfluss der anthropogen verursachten Klimaerwärmung auf die Temperaturen im Januar.

Beachtlich sind auch die erreichten sehr unterschiedlichen Temperaturen im Januar. Während der sehr winterlichen Phase gab es am 20. Januar besonders niedrige Tagesminima. Am kältesten (außer der Zugspitze) war es in Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu. Dort wurden -19,5°C gemessen, bundesweiter Spitzenwert im Januar 2024. Aber auch in Bayern war es in dieser Nacht sehr kalt. Oberstdorf und Oy-Mittelber-Petersthal erreichten -19,2°C bzw. -18,3°C. Aber auch am Folgetag wurden noch teils Temperaturen weit unter -10°C verzeichnet.

Diese kalte Episode endete jedoch am 24. des Monats und schlug in ein frühlingshaftes Wetter um. Verbreitet wurden Temperaturen zwischen 13 und 15°C erreicht, wobei in Bayern, unterstützt durch Föhneffekte, der Schwerpunkt lag. Der Spitzenwert lag im Januar bei 17,8°C und wurde in Piding (Bayern) registriert. Auch in Garmisch-Partenkirchen, Simbach und Rosenheim wurden Temperaturen um 16°C registriert. Ein zweiter Schub warmer Luft gab es am 29. des Monats. Der Schwerpunkt lag hier eher in der Südwesthälfte.

Regen fast überall mehr als üblich

In der Fläche fielen rund 75mm Niederschlag. Das sind rund 20% mehr gegenüber der langjährigen Referenzperiode von 1961 - 1990. Im Vergleich zur aktuellen Vergleichsperiode 1991 -. 2020 ist das ein Plus von 15%. Im Schnitt ist der Januar aufgrund der anthropogenen Klimaerwärmung feuchter geworden.

Besonders kräftige Regenfälle traten gleich zu Beginn des Monats auf, wobei der 2. Januar hervorstach. An diesem Tag wurde die höchste Tagesniederschlagsmenge im diesjährigen Januar an der Station Kirchberg/Niederbayern-Zell mit 65,6mm registriert. Aber auch an anderen Orten fielen an diesem Tag ausgiebige Mengen, wie zum Beispiel 62,2mm in Freudenstadt (Baden-Württemberg). Danach wandelte sich der Regen in Schnee, der in weiten Teilen Deutschlands eine weiße Schneedecke hinterließ. Besonders im hohen Norden, im Alpenvorland und in den Mittelgebirgen gab es die meisten Schneetage. In den Bergregionen fielen mit teils über 200mm die höchsten Monatssummen im Januar.

Am 17. des Monats ereignete sich dann eine etwas besondere Form von Niederschlag. Im Bereich des Übergangs von winterlichen zu frühlingshaften Bedingungen fiel in der Mitte Deutschlands gefrierender Regen, der zu gefährlicher Glätte führte!

Sehr sonniger Januar

Waren die letzten Monate durchaus grau, brachte der diesjährige Januar eine beträchtliche Anzahl an Sonnenstunden zustande. So wurden im Monatsmittel rund 70 Sonnenstunden erreicht. Im Vergleich zur langjährigen Referenzperiode von 1961 - 1990 entspricht dies einem Plus von fast 60%! Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode beträgt das Plus „nur“ etwa 35%. Damit war der Januar 2024 der fünftsonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Vor allem im Südwesten schien die Sonne besonders oft. Hier wurden teils 100 Sonnenstunden erreicht. Gegen Monatsende konnte so mancher Tag seine astronomisch maximal mögliche Sonnenscheindauer von 9 Stunden erreichen.

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