Warum Regenwürmer so wichtig für das Klima sind
Sie wühlen, sie fressen, sie formen den Boden – und sie sind die stillen Helden im Kampf gegen den Klimawandel: Warum Regenwürmer wichtiger sind, als man denkt.

Es ist ein leises Rascheln, tief unter der Oberfläche. Kein Sturm, kein Donner, kein Spektakel. Und doch passiert dort unten Entscheidendes. Während wir den Blick oft gen Himmel richten, um Wetter oder Klima zu verstehen, liegt ein Teil der Antwort direkt unter unseren Füßen: im Boden. Genauer gesagt bei seinen kleinsten, aber effektivsten Bewohnern, den Regenwürmern. Denn die spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Sie sind so etwas wie die stillen Architekten des Erdreichs – und ohne sie würde die Natur aus dem Gleichgewicht geraten.
Humus, Kohlenstoffspeicher und Bodenmacher
Regenwürmer graben, lockern und verwandeln. Wenn sie organisches Material wie Blätter oder Pflanzenreste in ihre Gänge ziehen, passiert Magisches. Daraus entsteht nämlich wertvoller Humus. Dieser Humus ist nicht nur fruchtbarer Boden, sondern er speichert auch Kohlenstoff. So bleibt CO₂ gebunden, statt in die Atmosphäre zu gelangen. Ein einziger Regenwurm mag also unscheinbar sein, doch Millionen von ihnen sind ein natürlicher Klimaschutzmechanismus.
Warum Regenwürme den Unterschied machen
Doch wie funktioniert das denn nun eigentlich? Ganz einfach: Beim Fressen und Graben zerkleinern Regenwürmer das Material und bringen es tief in die Erde. So fördern sie die Arbeit von Mikroorganismen, die den Zersetzungsprozess weiterführen. Gleichzeitig entstehen durch ihre Röhren Kanäle, die Wasser besser aufnehmen lassen und die Erde durchlüften. Böden, in denen Regenwürmer aktiv sind, speichern Feuchtigkeit besser. Außerdem sind diese Böden widerstandsfähiger gegen Erosion und tragen damit zur Stabilität ganzer Ökosysteme bei.
Ein Teufelskreis, in den man nicht geraten sollte
Genau deshalb ist es so wichtig, die kleine Tiere zu erhalten. Denn weniger Regenwürmer bedeuten weniger fruchtbare Böden. Denn wenn ihre Arbeit fehlt, wird die Erde verdichtet. Das heißt, sie ist nicht mehr so aufnahmefähig und kann weniger CO₂ speichern. Ein Teufelskreis! Denn die Böden verlieren so ihre Qualität, Pflanzen gedeihen schlechter, Hochwasser und Dürreschäden nehmen zu und Treibhausgase entweichen ungehindert in die Luft.
Bodenpflege ist Klimaschutz
Im Umkehrschluss bedeutet das: Regenwürmer sind die stillen Klimaschützer im Erdreich. Sie arbeiten, während wir schlafen, und sichern die Grundlagen unseres Lebens. Wer sie schützt, schützt nicht nur die Natur, sondern auch unsere Zukunft. Ein leiser Held, dem wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Denn Bodenpflege ist Klimaschutz. Wenn wir Regenwürmern Lebensraum geben, etwa durch weniger Versiegelung, weniger Pestizide, mehr organisches Material, helfen wir, ein stabiles ökologisches Fundament zu sichern. Ihre Arbeit ist kein Detail, sondern Basis für Landwirtschaft, Artenvielfalt und Klimastabilität.