Kategorie 5! Tropischer Zyklon Mocha trifft auf Myanmar

Im Golf von Bengalen hat sich in den vergangenen Tagen der tropische Wirbelsturm "Mocha" zusammengebraut. Gestern zog das System über die Küste Myanmars hinweg. Mit Windböen von bis 315 km/h erreichte Mocha kurz vor Landgang die höchste Wirbelsturm-Kategorie des indischen Ozeans.

Hochwasser, Flut, Katastrophe
Schwere Sturmflut: An der Küste Myanmars und in vielen Teilen Bangladeschs herrscht Überschwemmung.

Von tropischen Wirbelstürmen hört man meistens in Form von Hurricanes, die über den Nordatlantik in Richtung USA ziehen und dort rund um Florida auf Land treffen. Das Wetterphänomen kann selbstverständlich aber auch in anderen Ozeanen auftreten, so auch im indischen Ozean. In der vergangenen Woche kam es im Golf von Bengalen zu einem Gebiet von organisierter Konvektion, dass sich unter hervorragenden atmosphärischen Bedingungen zu einem tropischen Wirbelsturm der höchsten Kategorie formte.

Perfekte Bedingungen - was heißt das eigentlich genau? Tropische System holen sich ihre Energie aus dem unter ihnen befindlichen Ozean. Es liegt auf der Hand, dass warmes Wasser eine bessere Energiequelle ist als kaltes Wasser. Mit Oberflächentemperaturen von knapp über 30 °C ist der Golf von Bengalen derzeit eine hervorragende Energiequelle. Kaum vorhandene vertikale Windscherung, also kaum Windveränderung mit der Höhe, sorgte dafür dass sich das System mit ungestörter Symmetrie entfalten konnte.

Die höchste Kategorie

Zyklon "Mocha" intensivierte sich so innerhalb weniger Tage zu einem Wirbelsturm der Kategorie 5 - der höchsten Kategorie im indischen Ozean. Windböen von 315 km/h und ein Kerndruck von ca. 935 hPa sind beeindruckende Zahlen.

Das Auge des Wirbelsturm bewegte sich am Sonntag wenige Kilometer nördlich der Stadt Sittwe über Land. Neben erheblichen Sturmschäden an der Infrastruktur kam es außerdem zu einer meterhohen Sturmflut. Die nur flach ansteigenden Küstengebiete in Myanmar und Bangladesch lassen die Sturmflut weit ins Landesinnere eindringen. Ergiebige Regenfälle sorgen außerdem für weitere Flutgefahren durch Sturzfluten und Hochwasser in angrenzenden Flüssen.

Die Schäden an der Infrastruktur sind immens. Der Wirbelsturm wird schon jetzt als schlimmster Zyklon in Myanmar seit 20 Jahren angesehen. Die Vulnerabilität liegt auch an der extrem dichten Besiedlung in dieser Region und den schlechten Schutzmaßnahmen - schlicht und ergreifend weil die Bevölkerung sich diese nicht leisten kann. Auch in Bangladesch gab es große Schäden z.B. am größten Flüchtlingslager der Welt (Kutupalong).

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