Rekordverdächtiger Wirbelsturm trifft auf Australien!

Vor der Nordwestküste Australiens organisiert sich unter nahezu idealen Außenbedingungen der Tropische Wirbelsturm 18S. Die Gewässer im Nordwesten Australiens gehören zu dieser Jahreszeit zu den wärmsten Teilen des Meeres. Hier herrschen Wassertemperaturen jenseits der 30 °C Marke und damit ideale Bedingungen für die Bildung rekordverdächtiger tropischer Systeme.

Tropischer Wirbelsturm, Südhalbkugel
Auch auf der Südhalbkugel gibt es tropische Wirbelstürme. Hier drehen sie sich aufgrund der umgekehrten Corioliskraft allerdings in die andere Richtung.

Während sich bei uns in Europa gerade allmählich der Frühling breit macht, ist es auf der Südhalbkugel genau umgekehrt. Der Sommer ist vorbei und die Tage werden kürzer. Nach der Sommersaison sind die Wassermassen in den tropischen und subtropischen Gebieten der Südhalbkugel aber noch immer stark aufgeheizt, im sogenannten Wärmepool rund um Ozeanien herrschen derzeit sogar Wassertemperaturen von 30 bis 32 °C! Am Rande dieses Wärmepools, zwischen der Timorsee und dem indischen Ozean entsteht gerade der noch namenlose tropische Wirbelsturm 18S.

Das System weist derzeit noch eine moderate Intensität auf, wird sich jedoch aufgrund der hohen Wassertemperaturen und geringer Windscherung in der mittleren und oberen Troposphäre rasch intensivieren. Am Mittwoch wird der Wirbelsturm Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h aufweisen und damit als Extremely Severe Cyclonic Storm gelten. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 221 km/h würde das System in der höchsten Stufe der Super Cyclonic Storms geführt werden.

Die Einordnung von tropischen Wirbelstürmen rund um Australien erfolgt analog zu Systemen im indischen Ozeanen, im Deutschen werden die Systeme schlicht Zyklonen genannt. Die weitaus bekanntere Bezeichnung des Hurrikans trifft nur im Atlantik und Ostpazifik zu, im nördlichen Teil des Westpazifiks, also insbesondere rund um Japan, Taiwan und die Philippinen, spricht man von Taifunen.

Spitzenböen bis zu 280 km/h

Neben der unterschiedlichen Nomenklatur gibt es noch einen weitere Besonderheit von Wirbelstürmen auf der Südhalbkugel. Weil die Corioliskraft hier eine sich bewegende Luftmasse "nach links" ablenkt, rotieren diese Wirbelstürme im Uhrzeigersinn.

Im Fall von 18S kann diese Rotation durchaus kräftig ausfallen. Je nach Modell schwanken die Spitzenwerte der Windböen zwischen 230 und 280 km/h.

Der bislang stärkste Tropische Wirbelsturm in Australien war MONICA im Jahr 2006 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 250 km/h. Wie auch T18S traf dieses System im Norden Australiens auf Land, wo es aufgrund kaum vorhandener Besiedlung zu keinen nennenswerten Schäden kam.

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