Unwetter-Bilanz: Tornados, riesiger Hagel und Überschwemmungen!

Im Zentrum eines großen Luftmassenunterschieds wurde Frankreich an diesem Wochenende von zwei intensiven Gewitterwellen heimgesucht, die mit besonders heftigen Schäden verbunden waren: Tornados, Hagel und Starkregen.

Das erste Unwetter kam am Samstagnachmittag aus Westen, bevor es sich im Laufe des Nachmittags und Abends von den zentralen Regionen bis nach Belgien ausdehnte. Insgesamt wurden landesweit rund 36.000 Blitzeinschläge registriert. Zusätzlich zu der starken elektrischen Aktivität traten lokal heftige Phänomene auf, wie der Tornado, der am frühen Nachmittag Saint-Nicolas-de-Bourgueil in der Region Indre-et-Loire traf.

Er verwüstete einen Teil dieser kleinen Stadt in der Touraine und beschädigte viele Gebäude, darunter auch die Kirche. Der Glockenturm wurde von der Kraft des Windes buchstäblich weggeblasen, ebenso wie viele Dächer von Häusern und Gebäuden, darunter auch das Gemeindehaus. Auch die Weinberge von Saint-Nicolas waren stark betroffen. Zwei weitere Fälle von Tornados wurden ebenfalls am Nachmittag und Abend registriert, zunächst im Eure-et-Loir und dann in der Marne, mit Schäden hauptsächlich an der Vegetation.

Am frühen Abend zogen diese Gewitter weiter in Richtung der Region Ile-de-France. Das Hauptmerkmal der Unwetter, die die Region Paris betrafen, war der Regen mit besonders ausgeprägten Intensitäten, der wie in den Tropen Überschwemmungen verursachte. Insbesondere fielen in Paris zwischen 18:12 und 18:18 Uhr 11 mm Regen, das entspricht dem Regen einer Woche in 10 Minuten. Dies ist der stärkste Regenfall in der Hauptstadt seit Mai 2003 (15 mm in 10 Minuten). Zum Zeitpunkt T erreichten die Intensitäten 400 mm/h, daher die Einstufung als tropischer Regen.

Ein weiteres heftiges Phänomen, das diese Gewitterwelle begleitete, war Hagel. Er trat in vielen Regionen auf, aber im Departement Doubs verursachte er zweifellos die größten Schäden, vor allem in den Gebieten Valdahon und Vercel. Hagelkörner so groß wie Tennisbälle, die manchmal einen Durchmesser von 10 cm erreichten, verursachten erhebliche Schäden an Dächern und Fahrzeugen.

Nach einer kurzen Atempause in der Samstagnacht bildete sich am Sonntagmorgen eine neue Gewitterwelle rund um das Zentralmassiv. Diese Gewitter breiteten sich dann im Laufe der Stunden schnell auf die östlichen Regionen aus, wobei innerhalb von 24 Stunden mehr als 30.000 Einschläge verzeichnet wurden. Unter den beobachteten heftigen Phänomenen blies der Wind besonders stark im Departement Gard und insbesondere im Sektor Alès mit vielen beobachteten Umstürzen von Bäumen, umgestürzten Fahrzeugen und einer verletzten Person. Insgesamt griff die Feuerwehr mehr als 300 Mal ein.

Da haben wir in Deutschland noch richtig Glück gehabt. Ganz so heftig haben uns die Unwetter glücklicherweise nicht getroffen. Doch heute Abend und morgen wird es weitere heftige Gewitter geben.

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